Daniel G. und seine Lebensgefährtin verbrachten die Osterfeiertage wie gewohnt daheim mit der Familie. Wie jeden Tag ließen sie zur Abenddämmerung Kater Locke zum Spielen in den Garten. Seit langer Zeit war das geliebte Haustier ein Teil der Familie und so war es über die Jahre zur Gewohnheit geworden, dass Locke abends seine Zeit im Freien bekam. Doch an diesem Abend verschwand Locke spurlos für ein halbes Jahr.
Wo war Locke?
Daniel G. und seine Lebensgefährtin warteten einige Stunden, viel länger als sonst, auf die Rückkehr des Katers. Doch je länger sie an der Gartentür standen und Ausschau hielten, desto größer wurde die Sorge. „Uns war das bereits einmal passiert, dass Locke sich verirrt hatte und erst nach zwei Wochen wiederkam. Allerdings konnten wir nicht wissen, ob er sich wieder nur verirrt hatte“, erzählt Halter Daniel G.
In den folgenden Tagen meldeten sie den Kater als vermisst. Sie suchten die Straßen und umliegenden Dörfer nach ihrem Kater ab, doch ohne Erfolg. Obwohl Nachbarn und Freunde mobilisiert wurden, sie bei der Suche zu unterstützen, schien es aussichtslos. Die Hoffnung, Locke bald wieder in die Arme schließen zu können, schwand immer mehr. Daniel G. und seine Lebensgefährtin stellten sich darauf ein, nun ohne Locke leben zu müssen und akzeptierten die traurige Tatsache, dass der Kater vorerst nicht von alleine zurückkommen würde.
Monate vergingen, doch Locke blieb verschwunden
„Wir hatten uns schon darauf eingestellt, dass er wohl von einem Auto erfasst wurde oder in eine Falle getappt ist“, sagt Daniel G. „Wenn das eigene Haustier auch nach Wochen des Wartens und Suchens nicht wieder da ist, gibt man die Hoffnung einfach irgendwann auf.“ Auch die neunjährige Tochter des Paares war zutiefst traurig. Die Monate vergingen, doch von Locke fehlte weiterhin jede Spur.
Ein halbes Jahr später
Nach sechs langen Monaten hatte sich die kleine Familie mit der traurigen Tatsache abgefunden, ein Leben ohne Kater Locke führen zu müssen. Als jegliche Hoffnung verloren war, kam unverhofft ein Anruf des Tierheims in Neuwied. „Die Dame am Telefon sagte uns, dass ein Kater mit derselben Chip-Nummer wie unser Locke in Bingen gefunden wurde. Wir waren total verwirrt. Bingen ist mindestens 40 Kilometer von unserer Haustür entfernt und ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass der Kleine eine so weite Strecke hinter sich gelegt hatte“, erzählt Daniel G erleichtert. Die Kontaktperson im Tierheim Neuwied verwies den Halter des vermissten Katers an eine Tierschutzorganisation in Bingen, wo Locke anhand der Mikrochip-Nummer identifiziert werden konnte. Gott sei Dank war der Kater bei FINDEFIX registriert. Daniel G.‘s Lebensgefährtin machte sich umgehend auf den Weg und traf sich in Bingen mit einer Mitarbeiterin der Organisation: Es handelte sich tatsächlich um Locke. Der Kater war nach all der Zeit wohlauf und konnte endlich nach Hause zurückkehren!
Die große Wiedersehensfreude
Nach ganzen sechs Monaten der Trennung und Unwissenheit um den Verbleib des Haustieres war die Wiedersehensfreude bei Daniel G. und seiner Familie umso größer. „Besonders unsere Tochter hat sich so sehr gefreut. Jetzt ist ihr erster Gang nach der Schule zu Lockes Körbchen, um stundenlang mit ihm zu kuscheln“, freut sich der erleichterte Halter. Trotz der langen Reise, die Locke hinter sich hatte, sah er dennoch gepflegt aus. Er hatte lediglich etwas Gewicht verloren und schlief nach seiner Rückkehr sehr viel.
Die Mitarbeiter der Tierschutzorganisation berichteten, dass Locke öfter bei einem Supermarkt gesichtet worden war, wo er von ein paar Besuchern gefüttert wurde. Nach einigen Anrufen von Passanten wurde der Kater dort eingefangen und an den Verein übergeben. Dank der Kennzeichnung mit einem Mikrochip und seiner Registrierung bei FINDEFIX konnte Locke identifiziert und dem Halter zurückgegeben werden.
„Unsere Nachbarn arbeiten beide in Bingen, deshalb hatten wir die wage Vermutung, dass Locke am Abend des Verschwindens vielleicht in deren Auto gehüpft und dann ungewollt am nächsten Morgen mitgefahren ist. Das können wir zwar nicht mit Sicherheit sagen, aber Sinn machen würde es“, erzählt Daniel G. Wie Locke in die 40 Kilometer entfernte Stadt gekommen ist, bleibt letztendlich fraglich.