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Rattengift Alpha-Chloralose: Gefährlich für Hund und Katze
Kauf mit Folgen
In jedem Baumarkt können Sie es in Korn- oder Pastenform erwerben: Alpha-Chloralose. Das Gift wird besonders in der kalten Jahreszeit gegen Nagetiere wie Mäuse oder Ratten eingesetzt und soll eigentlich nur in geschlossenen Räumen ausgelegt werden. Oft halten sich die Anwender aber nicht daran – oder andere Tiere haben Zugang zu den Räumlichkeiten, in denen das Gift ausliegt. Ein fataler Umstand, denn im Gegensatz zu anderen bekannten Giften zur Vertreibung von Nagetieren wirkt Alpha-Chloralose besonders schnell.
Rasante Gefahr
Während Mäuse und Ratten durch das Gift einen grausamen Tod durch Unterkühlung, Koma oder Erstickung sterben, greift es auch bei Hund, Katze oder Wildtieren das zentrale Nervensystem in kürzester Zeit an. Außerdem gibt es kein direktes Gegenmittel – deshalb ist eine schnelle symptomatische Behandlung des Tieres, das das Gift aufgenommen hat, unerlässlich. Stellen Sie bei Ihrem Tier Ataxie oder Schwanken, Krämpfe, Atembeschwerden, zum Teil starkes Speicheln und/oder Untertemperatur fest, sollten Sie keine Sekunde zögern und sofort einen Tierarzt aufsuchen. Falls Ihr Haustier sich erbrochen hat oder Sie wissen, wo der Köder liegt, nehmen Sie etwas davon mit zum Tierarzt. Dies kann bei der Diagnose und Behandlung helfen.
Behandlung einer Vergiftung
Die Behandlung erfolgt je nach Zeitpunkt der Köderaufnahme sowie Art und Stärke der Symptome, die Ihr Haustier zeigt. Möglicherweise wird versucht, die Giftaufnahme durch bewusst herbeigeführtes Erbrechen zu reduzieren. Durch Wärme, Infusionstherapie und weitere Medikamente besteht die Chance, dass Ihr Hund oder Ihre Katze sich wieder erholt. Hat es aber große Mengen des Giftes gefressen oder wird zu spät behandelt, kann die Aufnahme von Alpha-Chloralose lebensbedrohlich werden und zum Tod führen.
Alternativen zum Gift
Alpha-Chloralose ist daher genau wie andere Gifte ungeeignet, um Nagetiere zu vertreiben. Es führt nicht nur einen qualvollen Tod der Tiere herbei, sondern gefährdet zudem Ihre Haustiere und auch Wildtiere. Diese können das Gift direkt aufnehmen oder indirekt, indem sie einen vergifteten Nager fressen. Daher sollte es erst gar nicht verwendet werden. Entscheiden Sie sich stattdessen für eine tierfreundliche Vergrämung, zum Beispiel mit dem Einsatz von Lebendfallen oder durch die Absicherung zugänglicher Futterquellen und das Verschließen von Schlupflöchern. Übrigens: Auch viele für uns harmlose Substanzen können unseren Haustieren gefährlich werden.