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Wie nehme ich meiner Katze die Angst vor der Fahrt zum Tierarzt

Der Deutschen liebstes Haustier ist die Katze. Sie bringt viel Leben in die Bude, wie man so schön sagt. Heute ein Raubtier, morgen ein Schmusetiger, übermorgen ein Clown, der durch die Wohnung jagt und einen zum Lachen bringt. Katzen sind schon eine wahre Bereicherung im Leben und bereiten viel Freude im Alltag. Schwierig kann es jedoch werden, wenn zum Beispiel die Fahrt zum Tierarzt ansteht und man seiner Katze die Angst nehmen möchte. Denn die sensiblen Samtpfoten haben ihren ganz eigenen Kopf und werden nicht gern aus ihrem gewohnten Leben gerissen. Steht also ein Besuch beim Tierarzt an, lassen sich viele Katzen nicht einfangen, sobald sie die Transportbox sehen, und verstecken sich im Schrank, unter dem Sofa oder an irgendwelchen anderen Orten, die für Menschen nur schwer zugänglich sind. Um ihnen den Gang zum Tierarzt so einfach wie möglich zu gestalten und um sie nicht unnötig viel Stress auszusetzen, sollte man den Besuch behutsam angehen und gut vorbereiten.

Viele Katzen haben Angst vor der Fahrt zum Tierarzt

Viele Katzen haben Angst vor der Fahrt zum Tierarzt. (istockphoto.com / © Serhii Shleihel)

Die Transportbox – Ein Alptraum für die meisten Katzen

Im sicheren Zuhause gibt sich die Katze gern mal als „König der Löwen“. Hier fühlt sie sich wohl und herrscht ganz selbstverständlich über die eigenen Räumlichkeiten. Doch wehe, man kommt mit der Transportbox um die Ecke. Dann mutiert das königliche Raubtier schnell mal zum Angsthasen und verkriecht sich. Fühlt sie sich dann auch noch in die Enge getrieben, kann sie auch aggressiv reagieren. Das macht es für den Tierarzt natürlich nicht gerade leicht, notwendige Untersuchungen durchzuführen. Zu viel Stress kann sich zudem auf die Untersuchungsergebnisse auswirken und diese verfälschen, denn der Körper reagiert auf den Stress des Tieres.

 

Die Katze so früh wie möglich mit der Transportbox vertraut machen

Damit der Besuch beim Tierarzt entspannt ablaufen kann, sollte man daher früh mit dem „Training“ beginnen. Junge Katzen sind meist noch sehr neugierig und entdecken die Welt für sich. Sie sehen die Transportkiste noch nicht als einen „bösen Feind“ an, weil sie noch keine negativen Aspekte damit verknüpfen – im Gegensatz zu einigen älteren Katzen. Deshalb kann man sie viel leichter an unbekannte Situationen gewöhnen und u. a. den Transport in der Box und im Auto gut mit ihnen üben.

 

Diese Kriterien muss die optimale Transportbox für Katzen erfüllen

Auf dem Weg zum Tierarzt soll natürlich nichts schief gehen, deshalb sollten Sie beim Kauf einer Transportbox auf einige Dinge achten: Sie sollte idealerweise aus Kunststoff bestehen und Türen haben, die sich sowohl von oben als auch seitlich öffnen lassen. Idealerweise lässt sie sich in der Mitte halbieren. Denken Sie auch daran, z. B. eine Decke hineinzulegen, auf der die Katze gern liegt und die einen vertrauten Geruch verströmt. Verwenden Sie zum Beispiel eine Decke, auf der Ihre Katze zu Hause gern liegt oder ein Kleidungsstück von Ihnen. Alternativ können Sie auch ein Pheromon-Spray nutzen und die Box leicht damit einsprühen. Manchen Katzen hilft der Geruch, sich beim Transport zu entspannen. Darüber hinaus sollten Sie die Transportbox nicht im Keller verstauen und nur dann hervorholen, wenn der Besuch beim Tierarzt ansteht.

 

Die Katze an die Transportbox gewöhnen

Ihre Katze gewöhnt sich viel schneller an die Box, wenn sie stets frei zugänglich und geöffnet im gewohnten Umfeld steht und als Liegeplatz genutzt werden kann.  Legen Sie hin und wieder auch mal ein Leckerchen hinein oder das Lieblingsspielzeug, das sich Ihre Samtpfote dann holen kann. So wird die Box gar nicht erst als „Fremdkörper“ und vermeintliche Bedrohung wahrgenommen. Wenn Sie feststellen, dass die Katze die Transportbox als gewohnten Gegenstand im Umfeld akzeptiert und sie regelmäßig als Liegeplatz benutzt, können Sie beginnen, die Box zu verschließen. Zunächst reichen ein paar Sekunden aus. Danach sollte die Katze gleich belohnt werden. Später können Sie die Tür der Transportbox auch etwas länger verschließen. Achten Sie jedoch darauf, dass die Katze auf jeden Fall entspannt ist und keinen Stress empfindet. Haben Sie diesen Schritt gemeistert und Ihr Liebling zeigt sich davon völlig unbeeindruckt, können Sie die Box nun auch ein paar Meter durch die Wohnung tragen. Steigern Sie auch bei dieser Übung die Dauer erst einmal langsam und nur dann, wenn die Katze entspannt ist. Denken Sie daran, Ihre tapfere Samtpfote zu belohnen, damit sie das Training als positive Erfahrung abspeichern kann. Auch ein Clicker kann dabei hilfreich sein, falls Ihre Katze darauf konditioniert ist.

 

Positive Erfahrungen beim Transport zum Tierarzt sind für Katzen wichtig

Auch wenn bisher alles gut geklappt hat, sollten Sie nicht gleich zum Tierarzt aufbrechen, wo eventuell unangenehme Erfahrungen auf die Katze warten könnten. Damit der Transport in der Box auch weiterhin positiv von der Katze wahrgenommen wird, können Sie zu Beginn einfach ein paar kurze Spazierfahrten unternehmen. Um die Fahrt für Ihre Katze so angenehm wie möglich zu gestalten, achten Sie darauf, die Box dabei stabil zu verstauen – entweder im Fußraum des Vordersitzes oder mithilfe eines Sicherheitsgurtes. So bewegt sich die Box nicht während der Fahrt und Ihre Katze wird nicht unfreiwillig „durchgeschüttelt“. Fahren Sie außerdem vorsichtig, schalten Sie keine laute Musik ein und reden Sie ruhig mit Ihrer Katze. Ein Handtuch über der Box erleichtert es vielen Katzen, sich währenddessen zu entspannen. Und danach darf eine Belohnung natürlich nicht fehlen.

 

Tipps für den entspannten Aufenthalt in der Tierarztpraxis

Gelingt das gut, können Sie Ihren Tierarzt auch fragen, ob Sie zu Trainingszwecken – also ohne konkreten Anlass – mit der Katze vorbeikommen können. So lernt die Katze, dass der Besuch beim Tierarzt nicht von Anfang an und zwangsläufig unangenehm sein muss. Achten Sie vor Ort darauf, sich einen möglichst ruhigen Sitzplatz im Wartebereich auszusuchen, an dem die Box mit Ihrer Katze neben Ihnen statt auf dem Boden stehen kann. Auch hier hat sich ein Handtuch über der Box als hilfreich erwiesen, um der Katze zusätzlichen Stress durch äußere Reize (z.B. andere Tiere oder grelles Licht) zu ersparen. Steht ein geplanter Besuch beim Tierarzt an, sollten Sie Ihre Katze einige Stunden vorher nicht füttern, damit ihr bei längeren Autofahrten nicht schlecht wird und sie keine Übelkeit mit dem Transport verbindet.

 

So gelingt die stressfreie Rückkehr vom Tierarzt bei mehreren Katzen

Wenn in Ihrem Haushalt mehrere Katzen leben, Sie aber nur eine von ihnen vom Tierarzt abgeholt haben – möglicherweise auch nach einem stationären Aufenthalt – ist auch die Rückkehr nach Hause essenziell für ein positives Erlebnis Ihrer Katze. Lassen Sie sie dazu erst einmal in der Box und stellen Sie diese in Reichweite der anderen Katzen ab. Verhalten sie sich ruhig, können Sie die Box öffnen. Bleiben Sie aber unbedingt in Sichtweite und beobachten Sie Ihre Katzen. Bei Unruhen empfiehlt es sich, den Wiederankömmling erst einmal für 24 Stunden in einem „Einzelzimmer“ einzuquartieren und dort Katzentoilette, Näpfe und Co. einzurichten, um die Samtpfoten danach wieder langsam aneinander zu gewöhnen.

 

Weniger Stress für die Katze, den Tierarzt und Sie

Mit dem frühzeitigen Training können Sie Ihrem Liebling helfen, sich sicher zu fühlen, insbesondere dann, wenn Ihr Stubentiger regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen gefahren werden muss. So wird nicht nur Ihre Katze zum entspannten Tierarzt-Profi. Das Training erleichtert auch Ihnen den Katzen-Transport und Ihrem Tierarzt die Untersuchungen.

 

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