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FIV Katze: Symptome, Umgang & Lebenserwartung

Sie möchten eine Katze adoptieren und erfahren, dass sie FIV-positiv ist. Aber was heißt das überhaupt? Im folgenden Artikel hat Ihr FINDEFIX-Team Wissenswertes rund um FIV – auch Katzenaids oder Katzen-AIDS genannt – für Sie gesammelt.

Liegende Katze (istockphoto.com / © Tanchic)

Liegende Katze (istockphoto.com / © Tanchic)

Was ist FIV bzw. Katzenaids?

Bei FIV, das für „Feline Immundefizienz-Virus“ steht, handelt es sich um eine Viruserkrankung unter Katzenartigen, die derselben Virusgruppe (Retroviren) wie das AIDS-Virus von Menschen angehört. Wenn Katzen nicht auf FIV getestet werden, kann es sein, dass ihre Infektion unentdeckt bleibt. Denn das Virus befindet sich oft jahrelang ohne Symptome im Körper der Katze, bevor Symptome ausbrechen. Während dieser Zeit greift es Immunzellen an und sorgt dafür, dass sich die Viren weiter vermehren können.

Ist FIV bei Katzen ansteckend?

Die Übertragung von FIV-Viren geschieht hauptsächlich durch Bisse – zum Beispiel im Rahmen von Revierkämpfen. Auch andere Infektionswege sind möglich, zum Beispiel beim Deckakt, bei Bluttransfusionen oder von weiblichen Katzen auf ihre Kitten. Da die Viren außerhalb des Katzenkörpers nur kurze Zeit überlebensfähig sind, ist eine Übertragung durch das Benutzen gemeinsamer Futter- und Wassernäpfe, Katzentoiletten oder das gegenseitige Putzen eher unwahrscheinlich. Sie selbst müssen sich übrigens keine Sorgen machen, wenn Sie mit einer FIV-positiven Katze zusammenleben, denn das Virus ist nicht auf den Menschen oder andere Tierarten übertragbar.

Wie macht sich FIV bei Katzen bemerkbar?

Wie bereits angedeutet, verläuft eine Infektion mit FIV zunächst asymptomatisch. Hat sich eine Katze durch Bisse infiziert, kann es sein, dass sie zunächst Fieber oder geschwollene Lymphknoten bekommt. Bricht das Virus aus, ist die Katze über einen längeren Zeitraum besonders anfällig für andere Infektionen und zeigt Krankheitssymptome, die sich nicht unbedingt dem FIV-Virus zuordnen lassen. Diese können sich beispielsweise in fehlendem Appetit, Gewichtsverlust, anhaltenden Schleimhautentzündungen, Veränderungen an den Augen und/oder neurologischen Ausfällen äußern. Schlussendlich kann der Ausbruch des FIV-Virus dazu führen, dass das Immunsystem der betroffenen Katze versagt und sie Sekundärinfektionen stirbt.

Diagnose von FIV bei Katzen

Eine sichere Diagnose zu stellen kann unter Umständen schwierig sein. Ein einmaliger Test ist nicht immer sicher zur Diagnosestellung. Ob eine Katze mit FIV infiziert ist, lässt sich in der Regel durch Schnelltests beim Tierarzt nachweisen, die jedoch immer durch labordiagnostische Untersuchungen zur Bestätigung ergänzt werden müssen. Meist wird dabei die indirekte Variante verwendet, bei der auf Antikörper gegen das Virus getestet wird. Frühestens 14 Tage nach einer Infektion sind diese nachweisbar. Vorsicht ist bei Kitten unter sechs Monaten geboten: Diese können zwar die Antikörper über die Milch ihrer infizierten Mutter aufgenommen haben, jedoch ohne sich mit dem eigentlichen Virus anzustecken. Adoptieren Sie beispielsweise eine Katze aus dem Auslandstierschutz, erhalten Sie die Information über ihren FIV-Status, bevor die Katze bei Ihnen einzieht. Sind Sie unsicher, ob eine bereits vorhandene Katze sich mit FIV angesteckt haben könnte, suchen Sie mit dieser Vermutung Ihren Tierarzt auf und lassen Sie sich beraten.

Katzen-Aids: Kann man es behandeln?

Gegen das Virus gibt es keine direkte Behandlungsmethode. Stattdessen konzentrieren Tierärzte sich auf die Behandlung der individuellen Symptome und ein Verzögern des Krankheitsverlaufs. Es gibt aktuell weder eine Impfung gegen FIV noch die Chance auf vollständige Heilung.

Wie lange kann eine Katze mit FIV leben?

Obwohl FIV-positive Katzen nicht vom Virus geheilt werden können, heißt das nicht, dass sie zwangsläufig früher sterben als gesunde Tiere. Ganz im Gegenteil: Bei entsprechender Haltung erreichen sie häufig dasselbe Alter wie Katzen, die sich nicht mit FIV infiziert haben.

Tipps im Umgang mit FIV

Eine stressfreie Umgebung, in der die Katze alle ihre arteigenen Bedürfnisse und Verhaltensweisen stets befriedigen kann, trägt bei FIV-infizierten Tieren noch erheblicher zu einem langen, glücklichen Leben bei als bei gesunden. Unkontrollierter Freigang kommt für sie allerdings nicht infrage, da sie auf diesem Wege weitere Katzen anstecken könnten. Ein gesicherter Balkon oder Garten bietet sich für kontrollierten Freigang aber an. Bei Impfungen sollten Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten lassen. Einerseits schützen Impfungen Ihre Katze vor weiteren Krankheiten, andererseits wird dadurch ihr ohnehin schwaches Immunsystem zusätzlich belastet. Grundsätzlich sollten Sie mit Ihrer FIV-Katze halbjährlich (also öfter als mit einer gesunden Katze) zum Gesundheitscheck gehen, um mögliche Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen. Ob innerhalb eines Mehrkatzenhaushalts infizierte und nicht infizierte Tiere getrennt gehalten werden, kommt darauf an, wie deren Sozialverhalten ist. Dies sollte jedoch immer individuell geprüft werden. Grundsätzlich sollten infizierte Katzen nicht in Haushalte mit nachweislich gesunden Katzen gebracht werden. Leben aber bereits infizierte und gesunde Katzen zusammen und es gibt wenig Streit und keine körperlichen Angriffe wie Bisse, ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion des gesunden Tieres gering – und Ihre FIV-positive Katze kann ein ganz normales Leben führen.

 

 

 

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