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Gegenseitig verstehen lernen – Der Hundeführerschein

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Führerschein – wofür?
In Deutschland gibt es bisher keine einheitliche Regelung zum Hundeführerschein. Oft wird er auch mit dem Sachkundenachweis gleichgesetzt. Bei Letzterem handelt es sich allerdings lediglich um theoretisches Wissen rund um das Wesen Hund. Im Gegensatz dazu steht beim Hundeführerschein die Praxis im Fokus. Halter und Hund sollen zu einem Team zusammenwachsen, sich verstehen und gemeinsam den Alltag bestreiten, ohne sich und andere in Gefahr zu bringen. Bisher ist der Hundeführerschein freiwillig, außer, der Hund ist auffällig geworden. Dann kann die Behörde auferlegen, dass Halter und Hund einen Führerschein absolvieren. In Niedersachsen muss man bei jeder Hundehaltung einen Sachkundenachweis vor der Anschaffung eines Hundes erbringen, es sei denn, man hatte nachweislich innerhalb der letzten zehn Jahre für mindestens zwei Jahre einen Hund, ohne auffällig geworden zu sein. Dort kann außerdem ein bestandener Hundeführerschein als Sachkundenachweis gelten. In Nordrhein-Westfalen wird ein Sachkundenachweis nur gefordert, wenn der Hund über 40 Zentimeter Schulterhöhe aufweist, über 20 kg wiegt oder einer Rasse angehört, die zu den Listenhunden gezählt wird. Demnach ist die Gesetzeslage in jedem Bundesland unterschiedlich, einen Hundeführerschein benötigt man noch nirgendwo zwingend. Lohnen kann er sich trotzdem, denn manchmal gibt es gegen Vorlage des Führerscheins eine zeitlich begrenzte Befreiung von der Hundesteuer oder eine Aufhebung der Leinenpflicht.
Theorie und Praxis des Hundeführerscheins
Beim Hundeführerschein müssen Sie als Halter zunächst Ihr theoretisches Wissen rund um den Hund unter Beweis stellen und eine entsprechende Prüfung ablegen. Dabei werden 30 bis 40 Fragen zu Verhalten, Erziehung und Haltung eines Hundes gestellt. Haben Sie den theoretischen Teil bestanden, sind Sie zum praktischen Teil zugelassen. Dort werden Sie und Ihr Hund auf die Probe gestellt: Können Sie Alltagssituationen gemeinsam meistern? Wie verhält sich Ihr Hund in diesen Situationen? Sind Sie in der Lage, korrekt mit ihm umzugehen? Die Prüfer achten auf Leinenführigkeit und Grundgehorsam, schauen aber beispielsweise auch, ob Ihr Hund sich überall anfassen lässt. Die praktische Prüfung findet in unterschiedlichen Umgebungen mit eher ruhigem Umfeld, aber ebenso mit Ablenkungen wie Joggern oder Radfahrern statt. Beim Hundeführerschein gibt es drei verschiedene Schwierigkeitsstufen: Stufe eins ist mit einem Sachkundenachweis gleichzusetzen und verlangt das Bestehen von mindestens sechs von insgesamt zehn Aufgaben. Die beiden weiteren Stufen sind für geübte Hundehalter geeignet.
Viele Wege führen zum Führerschein
Es gibt mehrere Anlaufstellen, bei denen Sie einen Hundeführerschein machen können. Dazu zählen zum Beispiel Hundeschulen im Berufsverband der Hundeerzieher (BHV), des Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH) oder des Internationalen Berufsverbandes der Hundetrainer und Hundeunternehmer (IBH). Informieren Sie sich im Voraus, welche Hundeschule für Sie am besten geeignet ist. Viele Hundeschulen und Verhaltenstherapeuten bieten entsprechende Vorbereitungskurse an, damit Sie und Ihr Hund sich optimal auf die Aufgaben einstellen können.
Ein Team werden
Ein Hundeführerschein kostet Zeit, Engagement und Geld – und ist nicht notwendig, um einen Hund halten zu dürfen. Dennoch befürwortet FINDEFIX es, wenn Hundehalter sich dieser Herausforderung stellen. Nicht zuletzt haben Sie so ein gemeinsames Ziel mit Ihrem Vierbeiner, beschäftigen sich intensiv miteinander und wachsen allein durch die Vorbereitung schon ganz anders zusammen. Wenn Sie den Führerschein dann noch bestehen, haben Sie es schwarz auf weiß: Sie können Ihren Hund einschätzen, händeln und er ist so erzogen, dass es im Alltag nicht zu größeren Konflikten kommt.
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