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Herzwürmer: Unsichtbare Lebensgefahr für Hunde
Wissenswertes zu Würmern und besonders Herzwürmern bei Hunden
Es gibt viele verschiedene Arten von Würmern. Bei den Herzwürmern handelt es sich um Fadenwürmer, deren Larven durch Stiche der Stechmücke übertragen werden. Diese Mückenarten kommen bislang v.a. in wärmeren Regionen, also z.B. Südeuropa, vor. Die Mücke muss zuvor ein infiziertes Tier gestochen und über das Blut die Mikrofilarien (Larven des Wurmes) aufgenommen haben. Im Körper des nächsten gestochenen Tieres entwickeln sie sich dann zu Makrofilarien (erwachsene Larve). Sie können bis zu 30 Zentimeter lang und mehrere Jahre alt werden und können auch zu mehreren auftreten. Bei einem Befall gilt: je höher die Anzahl, desto gefährlicher der Befall. Die Würmer leben in den Organen des Wirtes, vor allem im Herzen – daher der Name. Der Befall kann schwere Funktionsstörungen des Herzens zur Folge haben, denn die Herzwürmer sitzen in den Gefäßen und Kammern, sodass der Blutstrom beeinträchtigt wird. Herzwürmer können auch den Menschen befallen, sie sind für den Parasiten jedoch ein Fehlwirt. Beim Menschen werden keine erwachsenen Larven (Makrofilarien) entwickelt, sie kapseln sich lediglich in Haut oder Organen ab. Und Sie müssen sich keine Sorgen machen: Die Infektion kann sich nicht direkt von Ihrem Haustier auf Sie übertragen, sondern nur über den Stich einer infizierten Stechmücke, die es in unseren Breitengraden bislang nicht gibt.
Herzwürmer beim Hund: die Risikogebiete
Am besten nehmen Sie Ihren Hund nicht auf Reisen ins Ausland mit, wo Herzwürmer vorkommen. In großen Teilen Afrikas, Amerikas, Südasiens, Japans und Australiens sind Herzwürmer noch immer verbreitet. Gleiches gilt für zahlreiche Gebiete in Süd- und Südosteuropa, einschließlich der Mittelmeerinseln. Auch in Mitteleuropa sind einiger der Mückenarten, die Herzwürmer übertragen können, heimisch. In der Regel sind hier allerdings die Temperaturen zu niedrig für die Weiterentwicklung des Wurms – dies könnte sich allerdings im Laufe des Klimawandels ändern.
Falls es nicht anders möglich ist und Sie Ihren Hund mitnehmen möchten, sollten Sie sich zuvor bei Ihrem Tierarzt beraten lassen. Es gibt Mittel, die einerseits vor dem Stich der Stechmücke schützen und andererseits Wurmkuren, die während und nach der Reise gegeben werden, falls doch eine Mücke gestochen und Mikrofilarien übertragen haben sollte. Zudem ist ein Moskitonetz über dem Schlafplatz des Hundes wirksam.
Symptome bei Hunden mit Herzwürmern
Aufgrund ihrer versteckten Lebensweise im Körper des Wirtes können Sie kaum erkennen, wenn Ihr Haustier von Herzwürmern befallen ist. Plötzliche Schwäche, Leistungsminderung, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust können ebenso Anzeichen für einen Befall sein wie Husten, blasse oder gelbe Schleimhäute. Zweifelsfrei festzustellen ist ein Befall nur durch Röntgenbilder, Herzultraschall und ggf. Bluttests beim Tierarzt.
Herzwürmer beim Hund behandeln
Nur in den ersten Wochen des Befalls kann die Gabe von Medikamenten noch die Entwicklung der Larve zum adulten Herzwurm verhindern. Daher ist es wichtig, dass Sie bei einem Verdacht möglichst schnell handeln und einen Tierarzt aufsuchen. In besonders schweren Fällen müssen die Würmer operativ entfernt werden, was natürlich besonders am Herzen mit einem hohen Risiko verbunden ist – eine Alternative dazu existiert allerdings nicht. Bleiben der Befall und die Infektion mit einer Herzwurmerkrankung unentdeckt und unbehandelt, verlaufen sie meist tödlich, denn die erwachsenen Würmer führen zu einem Gefäßverschluss, einer sog. Thromboembolie. Ergreifen Sie jedoch rechtzeitig entsprechende Maßnahmen, können Sie diese Folgen abwenden. Eine Untersuchung ist also auch für aus dem Ausland importierte Hunde (auch auf andere Reisekrankheiten) dringend anzuraten.