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Hund und Katze zusammenführen und aneinander gewöhnen – so klappt’s
Fremdsprache verstehen lernen
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, wieso und in welchen Bereichen Konfliktpotenzial in einer Begegnung von Hund und Katze schlummert. Denn es ist keinesfalls böser Wille, der dazu führt, dass die beiden sich manchmal nicht auf Anhieb verstehen. Katzen neigen dazu, vor Hunden zu flüchten, was den Hund zum Nachsetzen animiert. Zudem nutzen beide unterschiedliche Ausdrucksmittel in der Kommunikation und es kommt zu Fehlinterpretationen in der Deutung der Körpersprache.
So wedelt ein Hund mit dem Schwanz, wenn er freudig oder aufgeregt ist – eine Katze macht das nur dann, wenn sie sehr angespannt ist. Im Gegensatz dazu schnurren Katzen vor lauter Entspannung, ein Hund könnte dies aber als drohendes Knurren verstehen. Wie Sie sehen, liegt das Problem oft darin begründet, dass sich die beiden Tiere missverstehen – quasi so wie zwei Menschen, die unterschiedliche Sprachen sprechen. So müssen sie sich erst einmal aneinander gewöhnen und die Sprache des anderen verstehen lernen, damit es mit der Freundschaft klappt.
Früh übt sich
Ähnlich wie es mit dem Erlernen einer Fremdsprache ist, gestaltet es sich auch mit der Verständigung zwischen Hund und Katze: je früher Sie damit anfangen, desto höher sind die Erfolgschancen. Kommen die beiden also als Welpen bzw. Jungtiere zusammen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine enge Freundschaft bildet, besonders hoch. Doch auch ältere Hunde und Katzen lassen sich oftmals noch vergesellschaften. Hilfreich kann es dabei sein, wenn sie ähnlichen Alters und Temperaments sind und bereits vorher die jeweilige andere Tierart kennengelernt haben.
Ansonsten gilt: Können Sie ausschließen, dass einer der beiden schlechte Erfahrungen mit der jeweils anderen Tierart gemacht hat, sind das unabhängig vom Alter gute Voraussetzungen.
Es muss passen
Wahllos zwei Tiere zu vergesellschaften, die daraufhin ihr Leben miteinander verbringen sollen, wäre unfair und wenig zielführend. Achten Sie stattdessen darauf, dass die Tiere zueinanderpassen und ähnliche Charaktere haben. Eine ruhige, verschlafene Katze wird sich mit einem wilden, aktiven Hund höchstwahrscheinlich nicht sehr gut verstehen.
Gute Vorbereitung ist alles
Wichtig ist die Frage, welches Tier zuerst bei Ihnen wohnte. Katzen sind sehr stressanfällig und kommen mit Veränderungen in ihrer Lebenssituation nur schwer zurecht. Auch könnten sie den neuen Mitbewohner als Eindringling wahrnehmen. Hunde hingegen sind sehr soziale Tiere und nehmen daher im allgemeinen Tiere in ihrem sozialen Umfeld einfacher auf.
Doch bevor Sie Ihre beiden Lieblinge zusammenführen, ist es wichtig, beide an die Gerüche und Geräusche des jeweils anderen zu gewöhnen. Dafür können Sie unter anderem der Katze (leises) Hundegebell vorspielen oder umgekehrt. Damit Hund und Katze den Geruch des anderen Tieres kennenlernen, nehmen Sie einfach eine Duftprobe des Fells – zum Beispiel mit einem Tuch oder einer vom anderen Tier genutzten Decke.
Gerade in den ersten Tagen ist es außerdem unabdinglich, dem Neuankömmling ein eigenes Reich und einen Rückzugsort einzurichten, damit er sich in Ruhe einleben und das andere Tier sich an das neue Familienmitglied gewöhnen kann.
Beim Essen hört die Freundschaft auf
Katze und Hund haben sehr unterschiedliche Ansprüche an die Nahrungszusammensetzung und teilen ihr Futter ungern. Daher sollten Sie die Futterplätze der beiden zukünftigen Wohnungsgenossen definitiv trennen. Noch ein Tipp: Geben Sie beiden Tieren vor der ersten Begegnung genug Futter. Denn bekanntlich hat man, wenn man satt und zufrieden ist, auch ein entspannteres Gemüt. Ebenso wichtig wie ausreichend Futter ist die ausreichende Beschäftigung vor dem Zusammentreffen. So schaffen Sie beste Bedingungen, um einen Streit zu vermeiden.
Der Anfang einer langen Freundschaft
Damit Sie die erste Begegnung Ihrer beiden Vierbeiner einmal als genau das bezeichnen können, sollten nicht nur die zwei tierischen Familienmitglieder, sondern auch mindestens zwei Personen anwesend sein. Sie sollten für eine ruhige Atmosphäre ohne Störgeräusche oder Ablenkung sorgen und selbst entspannt sein, denn Stimmungen übertragen sich leicht auf die Tiere.
Seien Sie geduldig und einfühlsam. Signalisieren Sie, dass beispielsweise Scheinattacken unerwünscht sind, aber bestärken Sie vor allem positives Verhalten der beiden mit entsprechenden Leckerlis. Den Hund sollten Sie vorsichtshalber anleinen, damit es auf keinen Fall zu einer Jagd kommt. Wenn sein Verhalten so gar nicht vorhersehbar ist, sollte der Hund vorher an einen Maulkorb gewöhnt sein und ihn bei der ersten Begegnung zur Sicherheit tragen. Die Katze entscheidet selbst, wie nah sie dem Hund kommen will. Die meisten Katzen entziehen sich einem Konflikt. Förderlich ist, wenn Sie der Katze einen erhöhten Aussichtspunkt bieten, an den sie sich zurückziehen kann, wenn es ihr zu viel wird. Generell benötigt die Katze stets eine Flucht- und Rückzugsmöglichkeit, damit sie sich nicht eingeengt fühlt.
Beenden Sie die Begegnung im Idealfall nach wenigen Minuten mit einem positiven Erlebnis. Zeigt sich eines der Tiere während der Zusammenführung ängstlich oder zu angespannt, sollten Sie das Zusammentreffen sofort abbrechen und es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal versuchen.
Ausdauer beweisen
Nach dem ersten Treffen Ihrer beiden Vierbeiner kommt es darauf an, dass Sie weiterhin konsequent üben und die Treffen wiederholen, bis sie sich aneinander gewöhnt haben. Erst, wenn Sie sich wirklich sicher sind, dass Hund und Katze nicht aufeinander losgehen, sobald sie unbeaufsichtigt sind, können Sie die zwei auch allein lassen.
Wenn Sie all diese Tipps berücksichtigt und die nötige Geduld aufgebracht haben, steht einem Zusammenleben zwischen Ihrem Hund und Ihrer Katze nichts mehr im Wege. Möglicherweise entwickelt sich sogar eine regelrechte Freundschaft – trotz unterschiedlicher Sprachen.
Hierzu haben wir Ihnen auch eine praktische Checkliste als Download zusammengestellt: Zusammenführung Hund & Katze
Wenn Ihr neuer Hund oder Ihre neue Katze bei Ihnen zu Hause angekommen ist, sollten Sie – falls noch nicht geschehen – diesen kennzeichnen und registrieren lassen, zum Beispiel bei FINDEFIX. So können Sie sichergehen, dass Sie wieder zueinanderfinden, wenn Ihr Vierbeiner einmal verschwinden sollte. Und dann kann es losgehen, das gemeinsame Leben. Dafür wünscht Ihr FINDEFIX-Team Ihnen alles Gute!