Der Gemeine Holzbock, die bei uns am weitesten verbreitete Zeckenart, kommt im Frühjahr wieder aus den Löchern gekrochen und macht uns und unseren Vierbeinern das Leben schwer. Der Frühling ist neben dem feuchten, teils noch recht warmen Herbst eine regelrechte Hochsaison für Zecken und andere Parasiten. Im frischen Gras, an Kräutern, Büschen oder im Laub warten Zecken auf Hunde beim Gassigehen oder auf Katzen, die Freigang haben.
Zecken sind am Hund oder der Katze meist schnell zu finden - ein voll gesogenes Holzbock-Weibchen ist gut ein Zentimeter groß. Sie können überall am Körper des Tieres festsitzen; besonders häufig finden sie sich jedoch an dünn behaarten Körperpartien wie am Kopf, an den Ohren, Achseln, zwischen den Zehen oder im Leistenbereich. Die Haut an der Stelle des Zeckenstiches kann entzündliche Reaktionen wie Schwellungen oder Rötungen aufweisen, die meist aber nur vorübergehend sind.
Durch Zecken übertragene Krankheiten
Problematischer sind die Erkrankungen, die übertragen werden können, während die Zecke saugt. Bis es zu einer Übertragung von Erregern über den Speichel der Zecke kommt, kann es mehrere Stunden bis Tage dauern. Deshalb ist es umso wichtiger, Tiere regelmäßig auf Zecken abzusuchen und diese rasch zu entfernen. Neben der auch beim Menschen gefürchteten Borreliose, die beim Hund zu Fieber, Lähmungserscheinungen und geschwollenen Lymphknoten führen kann, können Zecken viele weitere Krankheiten übertragen. Die Symptome der Erkrankungen können vielfältig sein, Anzeichen können noch während des offensichtlichen Zeckenbefalls auftreten, aber in vielen Fällen erfolgt dies erst deutlich später.
Die Auwald-Zecke, die vor allem im Südwesten und Osten Deutschlands vorkommt, kann darüber hinaus die für Hunde gefährliche Babesiose übertragen. Diese Erkrankung wird auch Hundemalaria genannt, weil sie in ihrem Krankheitsbild der menschlichen Malaria mit Fieberschüben ähnlich ist. Unerkannt oder zu spät behandelt, kann sie für den Hund schon wenige Tage nach der Infektion tödlich enden.
Vorbeugen ist das beste Mittel: Zecken abwehren
Um gar nicht erst die Übertragung von Krankheiten zu riskieren, sollte man seine Tiere wirksam vor Zecken schützen. Am besten entscheiden Sie sich für Mittel, die repellierend wirken, also die Zecken abwehren, bevor sie beißen. Viele Präparate wirken erst nach dem Biss und dann kann es schon zu spät sein und Erreger sind bereits in die Blutbahn des Hundes oder der Katze gelangt.
Frei im Handel erhältliche Anti-Zecken-Mittel sind leider meist nicht wirksam genug, um das Tier vollständig zeckenfrei zu halten. Daher empfehlen wir Ihnen, sich von einem Tierarzt über eine individuelle, sinnvolle Zeckenprophylaxe beraten zu lassen. Und Achtung! Präparate, die Hunde zeckenfrei halten, sind nicht automatisch auch für Katzen geeignet. Einige der Wirkstoffe für Hunde können für Katzen sogar tödlich sein. Informieren Sie sich hierzu bitte bei Ihrem Tierarzt.
Zecken entfernen
Ist es passiert und die Zecke hat sich schon fest gesaugt, sollten Sie sie so rasch wie möglich entfernen. Greifen Sie die Zecke mit einer Zeckenzange oder Pinzette ganz nahe an der Haut und ziehen Sie sie langsam, ohne Drehung heraus. Beobachten Sie die Bissstelle und gehen Sie bei Rötung oder Schwellung zum Tierarzt. Manchmal kann es passieren, dass Teile der Zecke stecken bleiben. Normalerweise stößt der Körper diesen sogenannten Fremdkörper ab und er fällt von selbst wie eine Wundkruste ab und birgt so keine Gesundheitsgefahr. Beobachten Sie aber die Stelle und gehen Sie mit Ihrem Tier bei Schwellung, Rötung oder Schmerzempfindlichkeit zum Tierarzt.
Zecken sollten nicht mit Alkohol, Nagellackentferner oder Öl beträufelt werden. Denn diese Mittel führen bei der Zecke zu einer Art Erbrechen, wodurch noch eher Erreger übertragen werden können. Ensorgen Sie entfernte Zecken sicher, z. B. indem Sie sie mit einem Glas zerdrücken oder abbrennen, damit sie sich keinen neuen Wirt suchen können.