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Milben: Unbeliebte Verwandte der Zecke bei Hund und Katze

Genau wie die Zecke gehören auch Milben zu den Spinnentieren. Rund 50.000 verschiedene Milbenarten sind bisher bekannt. Aber keine Panik: Die meisten Milben sind für Ihren Vierbeiner (egal ob Hund oder ein anderes Haustier) und Sie völlig ungefährlich. Nur wenige Arten rufen unangenehme Krankheitssymptome hervor. Wie Sie erkennen, ob Ihr Haustier an einem Milbenbefall leidet und wie Sie ihn eliminieren können, hat Ihr Team von FINDEFIX im Folgenden für Sie erklärt.

Milbe

Milbe unter dem Mikroskop (istockphoto.com / © Ignatius Harly Putranto)

Unerwünschte Arten von Milben

Milben sind nur wenige Mikrometer große Parasiten. Die meisten ernähren sich von Hautzellen, nur einige Arten nehmen Blutmahlzeiten zu sich und leben dazu entweder in der Haut ihres Wirtes oder in seinem Haarkleid. Einige Milbenarten wie Demodex leben auch ganz normal auf der Haut und verursachen nur bei jungen und/oder immungeschwächten Tieren Probleme.

Die Übertragung der Milben funktioniert entweder von Tier zu Tier oder auch über an Pflanzen haftenden Haaren von infizierten Tieren. Manche Milben sitzen auch – ähnlich wie Zecken – im hohen Gras (z. B. Herbstgrasmilben) und warten auf einen neuen Wirt. Sie können auch an einzelnen Haaren, z. B. auf Textilien und Fellbürsten, überleben. Die für Haustiere und Menschen besonders relevanten und zu vermeidenden Milbenarten sind Haarbalgmilben (Demodex), Grabmilben (Sarkoptes), Ohrmilben (Otodectes), Pelzmilben (Cheyletiellen), Notroedesmilben (Katze) und Herbstgrasmilben. Sie unterscheiden sich äußerlich, in ihrer Lebensform und auch in den Symptomen, die sie bei einem Befall verursachen. Früher lösten einige Milbenarten häufig tödlich verlaufende Krankheiten aus. Dies ist auch heute zwar noch möglich, doch in der Regel erholen sich Haustiere durch rasche und sorgfältige Behandlung bei frühzeitiger Erkennung durch den Tierarzt meist nach kurzer Zeit und tragen keine Folgen davon. Übrigens: Für Sie besteht keine ernsthafte Gefahr durch Milbenbefall. Sarcoptes können auch auf den Menschen gehen; der Mensch ist zwar Fehlwirt, aber es kann „Pseudokrätze“ hervorrufen. Auch Cheyletiellen können Symptome beim Menschen verursachen. Die meisten Milben bleiben jedoch nur für eine Blutmahlzeit auf dem Menschen und verschwinden dann von selbst. Juckreiz oder Hautirritationen können beim Menschen auftreten. Für Kinder und immungeschwächte Menschen besteht ein erhöhtes Risiko einer schwereren Erkrankung und sollte bei Verdacht umgehend behandelt dem Arzt vorgestellt werden.

Vorsorge: Ein gesundes Tier statt Milbenbefall

Ein starkes Immunsystem kann vor dem Ausbruch von Krankheiten durch den Milbenbefall schützen oder den Verlauf mildern. Dies gilt vor allem für Demodexmilben, da sie insbesondere bei Hunden mit schlechtem Immunsystem bzw. Welpen Probleme verursachen. Um Milben im Voraus zu vermeiden, sollten Sie daher natürlich auch darauf achten, Ihr Haustier ausgewogen und bedarfsgerecht zu ernähren, den Impfschutz aufrechtzuerhalten sowie regelmäßig Wurmkuren zu verabreichen und Kontrolltermine bei Ihrem Tierarzt wahrzunehmen.

So machen sich Milben bei Haustieren bemerkbar

Sorgfältige Fellpflege inkl. Kontrolle der Ohren und die Beobachtung Ihres Haustieres tragen dazu bei, dass Sie Milben schnell entdecken. Aber Milben sind so klein, dass Sie sie mit bloßem Auge nur schwer als solche erkennen können (Herbstgrasmilben sind manchmal als kleine rote Punkte an den Gliedmaßen zu erkennen). Die Symptome, die ein Befall verursacht, sind jedoch meist offensichtlicher: Haarausfall und Schuppenbildung sind bei Sarcoptes beispielsweise die Folgen. Meistens verursacht der Milbenbefall zunächst einen enormen Juckreiz und durch Kratzen folgt zusätzlich eine Rötung der Haut. Haarausfall, Entzündungen, Schuppenbildung etc. sind ebenfalls häufige Symptome. Bei Demodex (Haarbalgmilben) ist es anders, hier tritt zunächst Haarausfall auf und nicht unbedingt der sonst übliche Juckreiz.

Die meisten Milbenarten (außer Demodex) verursachen außerdem Räude oder enormen Juckreiz. Wenn Sie Ihr Haustier am Ohr anfassen, löst dieser Reiz oft einen Kratzreflex aus – dies kann ein Anzeichen für Milbenbefall durch Sarcoptesmilben sein. Manche Arten (z. B. Ohrmilben) verursachen vor allem Symptome in bestimmten Körperregionen, zum Beispiel an den Gehörgängen der Ohren. Ganz sicher sein können Sie sich jedoch erst nach einem Tierarztbesuch. Dieser untersucht entweder ein Hautgeschabsel oder eine Haar- und Schuppenprobe Ihres Tieres.

Milbe loswerden bei Hund und Katze

Je nach Art der Milben unterscheidet sich auch die Behandlung des Befalls und die damit einhergehenden Symptome. In den meisten Fällen verabreicht der Tierarzt Antiparasitika in Form von Spot-on-Präparaten oder Tabletten. Um alle Milben zu eliminieren und das Tier vollkommen zu heilen, sind Nachkontrollen beim Tierarzt dringend notwendig. Gegebenenfalls müssen Sie Ihr Tier in Absprache mit dem Tierarzt auch mit speziellen Shampoos waschen. Auch Salben zum lokalen Auftragen auf entzündete Hautstellen oder spezielle Tropfen für die Ohren können für eine Behandlung nötig sein.  Starke eitrige Hautinfektionen (Pyodermien) müssen ggf. zusätzlich z. B.  mit Antibiotika behandelt werden. Halten Sie sich an die Anweisungen Ihres Tierarztes und bemühen Sie sich um die Gesundheit Ihres Tieres, ist der Milbenbefall schnell wieder Geschichte. Bei manchen Tieren können die Milben auch immer mal wieder ein Problem sein, eine einzelne Behandlung schützt also nicht den Rest des Lebens vor einem Befall. Darum sollten Tiere – auch sowieso – regelmäßig tierärztlich gecheckt werden.

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