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Steckbrief Katze
Ursprung der Katze
Die heutige Hauskatze stammt von der Falbkatze ab, einer Wildkatzenart, die in Afrika, auf der arabischen Halbinsel, am östlichen Mittelmeer sowie auf Sardinien und Sizilien vorkommt. Daneben existiert auch noch die asiatische sowie die europäische Wildkatze. Sie gehören zwar alle zur selben Gattung, bilden jedoch unterschiedliche Arten und sind demnach nicht die Vorfahren der heutigen Hauskatze.
So kamen Katze und Mensch zusammen
Katzen scheinen schon früh eine Rolle im Leben der Menschen gespielt zu haben – zu den bekanntesten Hinweisen darauf gehören archäologische Funde in Ägypten. Auf Zypern wurden Überreste von Katzenskeletten in menschlichen Grabstätten gefunden, die auf eine Zeit von 9500 v. Chr. zurückdatiert werden. Aus dem heutigen ägyptischen Raum gibt es erste Belege für eine Domestizierung von Katzen ab ca. 3000 v. Chr. Die Verbreitung nach Europa begann wohl aus zwei Richtungen: um 4500 v. Chr. ausgehend von Eurasien, und ca. 1500 v. Chr. ausgehend von Ägypten.
Neuesten DNA-Analysen zufolge spiegelt sich das eher selbstständige und unabhängige Wesen der Katze auch in ihrer Domestizierung wider. Während der Hund durch den Menschen aktiv domestiziert wurde, entschieden Katzen jedoch mehr oder weniger von allein, sich dem Menschen anzuschließen. Zunächst wurden sie durch die Nagetierpopulationen angelockt, die sich um die Getreidevorräte der Menschen bildeten. Davon profitierten zwar beide Seiten – sowohl Mensch als auch Katze – allerdings setzte der Mensch die Katze im Gegensatz zum Hund nie gezielt zur Jagd ein. Über die Jahre nahmen die Menschen Katzen dann auch mit auf Reisen, beispielsweise auf die Schiffe, um dort die Nagetiere in Schach zu halten. Eigenschaften wie Geselligkeit und Zahmheit einiger Exemplare führten dazu, dass Mensch und Katze immer häufiger zusammenlebten. Doch an ihrem Erbgut änderte das wenig: Die damaligen Hauskatzen unterschieden sich genetisch kaum von ihren wilden Verwandten. Erst die Zucht bestimmter Katzenrassen sorgte für Abweichungen wie die Tabby-Fellzeichnung, die es bei Wildkatzen nicht gab.
Biologische Beschreibung der Katze
Die Hauskatze ist auch unter ihrem wissenschaftlichen Namen Felis catus bekannt und gehört zur Familie der Felidae. Als Beutegreifer sind sie fast ausschließlich auf den Verzehr von Fleisch ausgelegt, das sie in freier Wildbahn durch die Jagd auf kleine Säugetiere, Vögel und manchmal sogar Insekten, Reptilien, Amphibien und Fische erbeuten. Sie sind dämmerungsaktiv und schlafen durchschnittlich 16 Stunden pro Tag, unterteilt in mehrere Nickerchen. Katzen sind durchschnittlich etwa 50 Zentimeter lang, etwa 25 Zentimeter hoch und zwischen 2,5 und 8 Kilogramm schwer. Ebenso wie die zahlreichen Fellfarben und -strukturen variieren Gewicht und Größe je nach Rasse. Die Rassekatzenzucht begann erst im 18. Jahrhundert. Im Vergleich zum Hund ist die Rassenvielfalt bei der Katze deutlich geringer. Es gibt ca. 100 verschiedene Katzenrassen. Die Anerkennung der Rassen erfolgt allerdings nicht einheitlich innerhalb der verschiedenen Dachorganisationen. In menschlicher Obhut können Katzen etwa 15 bis 20 Jahre alt werden, die älteste bekannte Katze wurde sogar 38 Jahre alt. Die Trächtigkeit einer Katze dauert durchschnittlich zwischen 63 und 65 Tagen. Danach bringt sie etwa zwei bis sieben Katzenjunge – auch Kitten, Welpen oder Kätzchen genannt – zur Welt. Der größte „Feind“ der privaten Hauskatze ist das Auto – aber auch größere Beutegreifer wie Luchs, Wolf oder Fuchs können ihr gefährlich werden.
Besondere Eigenschaften der Katze
Ebenso wie beim Hund ist auch der Geruchssinn der Katze dem menschlichen Geruchssinn um ein Vielfaches überlegen. Doch damit nicht genug: Katzen verfügen über einen sogenannten „dualen Geruchsmechanismus“. Das bedeutet, dass sie zum einen „normale“ Gerüche riechen, jedoch auch durch ein Organ im Gaumen Pheromone (geruchliche Botenstoffe) wahrnehmen können. Diese Stoffe liefern ihnen wichtige Hinweise rund um soziale Beziehungen, potenzielle Partner und Reviergrenzen. Zwar sind Katzen sehr kurzsichtig – können also Objekte in größerer Entfernung schlechter erkennen – allerdings verschaffen ihre Augen ihnen andere Vorteile. Da sie ultraviolettes Licht sehen können, das für uns Menschen nicht sichtbar ist, und über ein weites Sichtfeld mit hervorragender Bewegungserkennung verfügen, sind sie perfekt angepasste Jäger.
Katzen sehen auch in der Dämmerung viel besser als Menschen. Sie besitzen eine reflektierende Schicht, das sogenannte Tapetum lucidum, das wie ein Lichtverstärker wirkt und das die Katzenaugen im Dunkel aufleuchten lässt. Sie haben auch ein größeres Gesichtsfeld, was sie besser sehen lässt und sie haben mehr Stäbchen auf ihrer Netzhaut, die fürs Hell-Dunkel-Sehen zuständig sind.
Außerdem können sie Frequenzen hören, die für uns Menschen nicht hörbar sind. Die besondere Form ihrer Ohren unterstützt sie dabei, den Schall zu verstärken und genau zu lokalisieren, woher ein Geräusch kommt. Auch Tast- und Gleichgewichtssinn sind bei Katzen stark ausgeprägt. Beim Geschmackssinn hingegen unterliegen die Samtpfoten den Menschen: Sie haben nur wenige hundert Geschmacksknospen, der Mensch jedoch über 9000. Das führt dazu, dass sie z.B. Süßes nicht schmecken können. Dafür nehmen sie Nahrung mit sehr hohem Proteingehalt wahr ("umami").
Um sich untereinander zu verständigen, verwenden Katzen vor allem ihre Körpersprache sowie Laute wie Knurren, Fauchen, Gurren und Schreien als Ergänzung. Das charakteristische Miauen kann bei Wildkatzen kaum bis gar nicht beobachtet werden. Domestizierte Katzen wie unsere Hauskatzen hingegen nutzen differenziertere Laute vermutlich dazu, um mit uns zu kommunizieren. Auch die Entstehung des Schnurrens ist noch nicht abschließend geklärt – es wird in vielen Situationen beobachtet, drückt meist aber Wohlbefinden aus.
Katzen haben auch einen besonderen Reflex, der es ihnen ermöglicht, sich im freien Fall um die eigene Achse zu drehen. Deshalb sagt man ihnen auch nach, dass sie immer auf allen Vieren landen (was nicht ganz richtig ist).
Katzen und Menschen heute
Heutzutage werden Katzen nur selten zur Erfüllung einer konkreten Aufgabe gehalten. Auf Bauernhöfen sorgen sie aber oftmals dafür, dass sich Nagetiere wie Mäuse nicht zu stark vermehren. Meist leben sie als Familienmitglied mit ihren Menschen zusammen – entweder in der Wohnung bzw. im Haus oder mit Freigang. Den wenigsten ist bekannt, dass in Deutschland mehrere Millionen Straßenkatzen unter furchtbaren Bedingungen leben. Durch unkastrierte Freigängerkatzen oder Katzen, die ausgesetzt bzw. sich selbst überlassen wurden oder entlaufen sind, steigt diese Population immer weiter an – und mit ihr das Leid. Eine wichtige Maßnahme, um dieses Leid zu vermeiden, ist die Kastration, Kennzeichnung und Registrierung jeder Hauskatze.