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„Was ist passiert?" Auch Katzen können an Demenz erkranken

Wenn ältere Katzen Verhaltensstörungen aufweisen, handelt es sich vielleicht um eine eingeschränkte mentale Leistungsfähigkeit. Die Diagnose könnte Demenz lauten.

Katzen-Alzheimer tritt häufiger auf als man glaubt.

Nach dem Aufwachen sind die Symptome oft stärker. (istockphoto.com / © Pav_1007)

 

 

 

Sie kennen Ihre Samtpfote ganz genau. Schließlich ist Ihre Katze bereits seit vielen Jahren ein Familienmitglied. Seit längerer Zeit schon haben Sie ein ungutes Gefühl: Irgendetwas stimmt nicht. Immer öfter sind die Sprünge Ihrer Katze unpräzise, immer wieder verfehlt sie ihr anvisiertes Ziel. Sie steht scheinbar orientierungslos im Wohnzimmer und miaut lauthals. Es klingt nach: „Hilfe!“ Ihre Sorge wächst und später beim Tierarzt erfahren Sie endlich, was mit Ihrem Liebling nicht in Ordnung ist. Die Diagnose ist erschütternd: Ihre Katze leidet unter kognitiver Dysfunktion. Auch Katzen haben Demenz.

Katzensenioren: Wenn unsere Stubentiger altern

Ausgewogenes Futter, gezielte Pflege und Fortschritte in der medizinischen Versorgung lassen unsere geliebten Haustiere heutzutage oftmals ein hohes Alter erreichen. Deshalb kommt es nicht selten vor, dass typische altersbedingte Krankheiten auch bei unseren geliebten Vierbeinern auftreten können. Studien lassen vermuten, dass jede zweite Hauskatze, die älter als 15 Jahre ist, verschiedene altersbedingte Verhaltensstörungen aufweist.

Schwinden die kognitiven Fähigkeiten wie Erinnerung, Lernfähigkeit, Auffassungsgabe und Aufmerksamkeit aufgrund des hohen Alters, hat das starke Auswirkungen auf das Verhalten des Tieres und führt zu neuen Herausforderungen im Alltag.

Symptome und Diagnose von Altersdemenz bei Katzen

Mit der erhöhten Lebensspanne bekommen Katzen auch all jene Gesundheitsprobleme, die unsere menschlichen Senioren belasten. Dazu zählen Seh- und Hörschwierigkeiten, Diabetes, Bluthochdruck, Schilddrüsenüberfunktion, Gelenkbeschwerden, Niereninsuffizienz u. v. m. Auch Demenz ist eine der vielen altersbedingten Erkrankungen und ist nicht leicht zu erkennen, da die Symptome anfangs schleichend auftreten und sich erst mit der Zeit verschlimmern. 

Die richtige Diagnose ist natürlich entscheidend, aber nicht leicht zu treffen. Der Tierarzt kann zwar bereits viele andere Krankheiten nach einer eingehenden Untersuchung ausschließen, dennoch ist er auf die Mithilfe des Katzenhalters angewiesen. Dieser muss sein Tier über lange Zeit beobachten und Verhaltensänderungen aufmerksam dokumentieren und nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Zunächst aber sollte das Tier genauestens vom Tierarzt untersucht werden. Die Werte von Herz, Schilddrüse, Niere, Leber, Pankreas etc. müssen überprüft und der Blutdruck gemessen werden. Außerdem ist es wichtig, Schmerzen auszuschließen bzw. Ursachen für vorhandene Schmerzen zu finden. Ältere Katzen leiden häufig unter starken Gelenkschmerzen, lassen dieses jedoch selten erkennen. 

Mögliche Symptome für eine Demenz-Erkrankung bei Katzen sind zum Beispiel:

  • Abnehmende Aktivität sowie abnehmendes Lern- und Erinnerungsvermögen 
  • Deutliche Verhaltensänderungen gegenüber dem Halter und anderen Tieren sowie Depression, Aggressivität, Rastlosigkeit und Angst vor bisher harmlosen, gewohnten Situationen
  • Räumliche und zeitliche Desorientiertheit bzw. Beeinträchtigung der Sinnesorgane: Wahrnehmungsstörungen und Orientierungslosigkeit in gewohnten Umgebungen (oftmals unmittelbar nach dem Erwachen) sowie mangelnde Koordination bzw. nachlassende Treffsicherheit beim Springen
  • Veränderte Schlafgewohnheiten, (insbesondere vermehrtes Aufwachen in der Nacht)
  • Veränderter Appetit und plötzlich nachlassende Reinlichkeit (z. B. beim „Treffen“ der Katzentoilette oder generelle Unsauberkeit)
  • Verminderte Reaktion auf Ansprache 
  • Unbegründetes Maunzen (meistens in der Nacht, manchmal auch tagsüber)

Insgesamt leiden die meisten Katzen unter mangelnder Flexibilität, Gereiztheit, Orientierungslosigkeit und Angst. All diese Symptome können, müssen aber nicht von einer Demenz herrühren. Auch andere Katzenkrankheiten könnten die Ursache sein, deshalb ist ein Besuch beim Tierarzt unumgänglich, um die genaue Diagnose zu stellen und die Behandlungsmöglichkeiten festzulegen.

Leider ist Demenz wie bei Menschen auch bei unseren geliebten Tieren nicht heilbar. Mit der richtigen Medikation und regelmäßiger Absprache mit dem behandelnden Tierarzt lässt sich die Lebensqualität der erkrankten Katze dennoch verbessern. Auch Hirnzellen schützende Nahrungsergänzungen sowie gezieltes „Gehirnjogging“ verlangsamt das Fortschreiten der Krankheit fast immer! Deshalb gilt: Je früher eine Katze behandelt wird, desto besser.

Welche weiteren Maßnahmen machen das Leben der dementen Katze im Alltag angenehmer?

An Demenz erkrankte Katzen leiden stark unter ungewohnten Situationen und allgemein unter Veränderungen jeder Art. Katzen sind Gewohnheitstiere. Achten Sie also darauf, z. B. Möbel möglichst nicht auszutauschen oder umzustellen, um unnötige Verwirrung und Stress beim Tier zu vermeiden. Generell können jegliche Abweichungen von Gewohnheiten sehr belastend für das Tier sein. Damit Ihre Katze regelmäßig trinkt und frisst, ist es ratsam, an verschiedenen Stellen Näpfe mit Futter und Wasser zu platzieren. Mehrere Katzentoiletten an verschiedenen Plätzen sind ebenfalls sinnvoll, da die Katze oftmals vergisst, wo sich ihre Toilette befindet.
Sorgen Sie zusätzlich für warme, leicht zugängliche Schlafplätze, damit sich Ihre Katze rundum wohlfühlen kann. Bieten Sie der Katze bodennahe Kratzmöglichkeiten (Kratzbretter etc.) und entfernen Sie stattdessen sehr hohe Kratzbäume, von denen die Katze herunterfallen könnte.
Insgesamt sind feste Strukturen und Tagesabläufe enorm wichtig im Alltag einer dementen Katze. Routine ist hier das Stichwort.

Da Katzen mit kognitiver Dysfunktion zunehmend orientierungsloser werden, sollten Sie außerdem darüber nachdenken, Ihre Katze nicht mehr ohne Aufsicht aus dem Haus zu lassen, sofern sie vorher Freigang hatte. Natürlich ist diese Umstellung für das freiheitsliebende Tier nicht leicht. Die große Gefahr besteht aber, dass es außerhäusliche Gefahren nicht mehr richtig einschätzen kann und den gewohnten Weg zurück nach Hause ohne Hilfe nicht mehr findet. Daher ist es ratsam, den Stubentiger im Haus zu behalten oder Freigang nur in einem gesicherten Bereich zu ermöglichen. Gezielte Beschäftigung ist dann umso wichtiger.

Gedächtnistraining durch Spielspaß – So bleibt Ihre demente Katze länger fit

Auch im fortgeschrittenen Alter spielen Katzen immer noch gern. Ein verständnis- und rücksichtsvoller vertrauter Mensch kann hier mit ein wenig Geduld wahre Wunder bewirken. Fordern Sie Ihre Katze und trainieren Sie ihr Gedächtnis mit leichten Übungen (z. B. Clicker-Training). Probieren Sie einfach aus, an welchen Spielen Ihre Samtpfote Freude hat. Nehmen Sie sich Zeit, denn das gemeinsame Spielen trainiert das Gehirn und verstärkt obendrein die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Liebling. 

Das wichtigste noch einmal im Überblick

DEMENZ BEI KATZEN – Eine Checkliste für Tierhalter:

  • Eine frühe mentale Stimulation mithilfe von Spielen, Clicker-Training, Erkundungsausflügen etc. hilft, einer Demenzerkrankung vorzubeugen.
  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit wichtigen Stoffen wie Antioxidantien und essentiellen Fettsäuren. Besprechen Sie den Futterplan unbedingt mit Ihrem Tierarzt. 
  • Ein Besuch beim Tierarzt wird nötig, sobald Ihr Tier Anzeichen von Verhaltensänderungen aufweist. Der Tierarzt kann feststellen, ob das veränderte Verhalten auf eine Demenz oder eine andere Krankheit zurückzuführen ist. 
  • Erkennt man die Entwicklung einer Demenz frühzeitig, kann der Krankheitsverlauf mithilfe von präventiven Maßnahmen (angereicherte Nahrung, medikamentöse Behandlung etc.) verlangsamt werden.
  • Ist die Demenz bereits weiter fortgeschritten, sollten Sie unbedingt Veränderungen im gewohnten Umfeld Ihrer Katze vermeiden, damit sich Ihr Tier weiterhin sicher fühlt.

 

Demenz ist auch bei Hunden möglich

Wussten Sie übrigens, dass Hunde ebenso wie Katzen an Demenz erkranken können? Lesen Sie im Artikel Wo bin ich? Auch Hunde können an Alzheimer erkranken, was Sie als Halter tun können, um Ihrem Hunde-Senior das Leben leichter zu machen.

Kennzeichnung und Registrierung Ihrer Katze ist das A & O - Jetzt bei FINDEFIX registrieren

Sollte Ihnen das Tier doch einmal entwischen, melden Sie uns den Verlust umgehend und füllen Sie gleich eine Suchmeldung aus. Ist Ihr Liebling mit einem Mikrochip/Transponder (oder einer Tätowierung) gekennzeichnet und bei einem Haustierregister (FINDEFIX) angemeldet, stehen die Chancen sehr gut, dass Sie Ihre Katze bald wieder wohlbehalten in die Arme schließen können. Denn nur mithilfe der Kennzeichnung und anschließender Registrierung ist Ihr Haustier bestmöglich geschützt.

 

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