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Zuhause auf Zeit: Pflegestelle für Katzen werden
Was ist eine Pflegestelle für Katzen?
In Deutschland warten tausende Katzen in den Tierheimen und Tierschutzvereinen auf ein neues Für-immer-Zuhause. Manche sind nur vorübergehend dort untergebracht, weil der Halter sich aktuell nicht kümmern kann, z.B. bei längeren Krankenhausaufenthalten. Oder es werden Plätze gesucht für Kitten, die gepäppelt und alle zwei Stunden gefüttert werden müssen. Doch irgendwann ist in den Tierheimen kein Platz mehr für weitere Katzen. In diesem Fall greifen Tierheime und Tierschutzvereine gern auf private Pflegestellen zurück. Vor allem für Katzen mit besonderen Bedürfnissen oder solche, die sich mit der Umgebung des Tierheims nicht arrangieren können, sind Pflegestellen eine gute Lösung. Dabei ziehen eine oder mehrere Katzen für eine bestimmte Zeit bei Ihnen ein und werden von Ihnen ehrenamtlich umsorgt, bis sie in ein endgültiges Zuhause vermittelt werden können. So können Sie aktiv den Tierschutz unterstützen und vielen Katzen den Start in eine unbeschwerte Zukunft ermöglichen. Oftmals werden auch Plätze für Katzen gesucht, die nur noch wenig Lebenszeit haben. Dann wird aus der Pflegestelle ein Hospizplatz. Darüber sollte man sich auch Gedanken machen, ob man für diesen Fall bereit ist.
Voraussetzungen für eine Katzen-Pflegestelle
Um Pflegekatzen bei sich aufnehmen zu können, sollten Sie und Ihre Wohnung katzengerecht ausgestattet sein. Sie sollten zum einen genügend Platz für Ihre neuen Mitbewohner haben. Zum anderen sollte bereits die entsprechende Ausstattung mit mehreren Katzenklos, Futter- und Wassernäpfen, Spielzeug sowie Möglichkeiten zum Kratzen und Verstecken vorhanden sein. Achten Sie außerdem darauf, potenzielle Gefahrenquellen wie zum Beispiel giftige Pflanzen aus der Reichweite der Katzen zu entfernen. Bringen Sie neben dem passenden Umfeld auch Geduld und Zeit mit, haben Sie bereits einen wichtigen Grundstein für die Pflegestelle gelegt. Erfahrung mit Katzen ist definitiv wünschenswert. Pflegestellen sollten eine gewisse Sachkunde haben müssen, gerade wenn sie ggf. kranke oder etwas „schwierigere“ Katzen oder Welpen aufnehmen. Auch muss immer eine enge Absprache und eine gute Kommunikation mit dem Tierschutzverein erfolgen. Einige Veterinärämter könnten auch eine Sachkunde nach §11 TierSchG von Pflegestellen verlangen.
So werden Sie Katzen-Pflegestelle
Um Ihre ersten Pflegekatzen bei sich aufzunehmen, kontaktieren Sie am besten den örtlichen Tierschutzverein oder das Tierheim. Oft finden Sie bereits auf deren Website einen Hinweis, ob sie gerade nach neuen Pflegestellen suchen. In der Regel werden sie mit Ihnen einen Kennlerntermin ausmachen, um sich einen Eindruck von Ihnen, Ihren Kenntnissen und Ihrem Wohnumfeld zu machen. Sind sie überzeugt, wird meist ein Pflegevertrag aufgesetzt. Darin finden Sie die Rechte und Pflichten des Vereins und Ihnen als Pflegestelle und unter anderem Informationen dazu, wer z. B. mögliche Tierarztkosten übernimmt. Auch der Ablauf ist darin festgehalten, wenn bei Katzen, die zur Vermittlung stehen, Interessenten vorhanden sind, die die Katzen kennenlernen möchten. Außerdem wird festgelegt, dass die Pflegekatze Eigentum des Vereins bleibt, um sicherzugehen, dass sie die Katze aus ungeeigneten Pflegestellen wieder herausholen können. Ist der Vertrag erfolgreich abgeschlossen und eine passende Katze gefunden, kann es losgehen: Ihre erste Pflegekatze zieht ein!
Wie lange bleiben Pflegekatzen?
Wann Ihre Pflegekatzen wieder ausziehen, ist individuell. Je nachdem, aus welchem Grund Sie sie bei sich aufgenommen haben und wie lange es dauert, bis der Tierschutzverein ein geeignetes Zuhause für sie gefunden hat, kann es einige Wochen oder sogar Monate dauern. Anders sieht es natürlich aus, wenn Sie Pflegestelle für eine Katze sind, die nur noch wenig Lebenszeit hat. Dann bleibt die Katze natürlich bis zum Schluss bei Ihnen.
Trotz eigener Katze Pflegestelle werden?
Auch wenn Sie bereits eine oder mehrere eigene Katzen zu Hause haben, ist es grundsätzlich möglich, Pflegekatzen bei sich aufzunehmen. Es sollten aber getrennte Räumlichkeiten vorhanden sein, damit man die Tiere gerade im Krankheitsfall trennen kann. Auch müssen gewisse hygienische Bedingungen erfüllt sein (Reinigungs- und Desinfektionsmöglichkeiten). Außerdem erfordert diese Konstellation etwas Erfahrung bei der Vergesellschaftung von Katzen – und setzt natürlich voraus, dass weder Ihre Samtpfoten noch die Pflegekatze an ansteckenden Krankheiten leidet.
Darf man Pflegekatzen behalten?
Wenn Sie sich entscheiden, Pflegestelle zu werden, dann müssen Sie sich im Klaren darüber sein, das Tier wieder abgeben zu müssen bzw. dass das Tier irgendwann verstirbt (bei Hospizplätzen). Als Pflegestelle sollten Sie daher immer rational an das Thema herangehen. Ob eine Übernahme des Tieres eventuell doch möglich ist, sollten Sie im Vorfeld direkt mit dem Tierschutzverein abklären.
Doch egal, ob Ihre Pflegekatzen für immer oder nur eine bestimmte Zeit bei Ihnen bleiben: Wir wünschen Ihnen viel Erfolg als Pflegestelle und danken Ihnen für Ihr Engagement für Katzen in Not!