Hund vermisst! Hund gefunden! Was ist zu tun?
Wir haben Ihnen hier die wichtigsten Tipps passend zu Ihrem Haustier zusammengestellt:
Was zu tun ist, wenn Ihr Hund einmal verloren geht, wie man sich richtig verhält, wenn man einen entlaufenen Hund auffindet und welche vorbeugenden Maßnahmen Sie zum Schutz Ihres Tieres ergreifen können. Wählen Sie das Themengebiet, das für Sie interessant ist!
Außerdem finden Sie weiter unten verschiedene Checklisten und eine umfassende Broschüre, in der alle Tipps zusammengefasst wurden!
Tipps und Maßnahmen
Ruhe bewahren, nachdenken und gezielt handeln!
Auch wenn Sie jetzt sehr aufgeregt und sorgenvoll sind, gilt vor allem eines: Ruhe bewahren und nachdenken. Zwei Fragen sind jetzt entscheidend: Wo und wann wurde Ihr Tier zuletzt gesehen? Auch wenn es banal klingt: Notieren Sie sich Tag, Uhrzeit, Wetter und besondere Ereignisse. Diese Informationen können später von Nutzen sein.
Warum könnte das Tier verschwunden sein? Hat Ihr Hund sich erschreckt, hatte er Angst, gab es einen Unfall, war es der Jagdtrieb oder ein ausgelassenes Spiel auf der Hundewiese? Hier ist es wichtig, den Grund zu wissen, um die richtigen Maßnahmen zu ergreifen und um mögliche Ursachen zukünftig zu beseitigen.
Vor Ort warten und andere um Mithilfe bitten
Am besten bleiben Sie persönlich an dem Ort, von dem Ihr Hund vermeintlich verschwunden ist. Nutzen Sie die Zeit des Wartens, um die Familie, Freunde oder Bekannte zu informieren und um Hilfe zu bitten. Halten Sie in der Umgebung Ausschau und fragen Sie Passanten, ob Ihr Hund irgendwo gesehen wurde.
Falls Ihr Hund während eines Spaziergangs weggelaufen ist, könnte er zwischenzeitlich zum geparkten Auto gelaufen sein und dort warten. Bedenken Sie, dass er auch alleine nach Hause zurückgekehrt sein könnte. Also sollte jemand dort auf ihn warten und Ausschau halten.
Warten Sie so lange wie möglich – unter Umständen auch mehrere Stunden – am Ort des Entlaufens auf seine Rückkehr.
Wenn er aber nicht zurückkehrt, melden Sie den Hund bei FINDEFIX, dem Tierheim bzw. der Polizei als entlaufen und gehen Sie dabei möglichst koordiniert vor. Wichtig ist, dass Sie bei der Meldung an Polizei oder Tierheim immer eine erreichbare Telefonnummer angeben, da die einzelnen Institutionen nicht miteinander vernetzt sind.
Wer sollte informiert werden?
Information ist jetzt alles und je weiter Sie Ihre Suche ausdehnen, desto höher ist die Chance, das Tier bald zu finden. Den größtmöglichen Radius erreichen Sie, wenn Sie zu allererst eine Online-Vermisstmeldung auf www.findefix.com erstellen. Auf der Website wird an dieser Stelle auch automatisch ein Suchplakat generiert. Dieses können Sie ausdrucken und anschließend aufhängen oder verteilen.
Informieren Sie auch alle Institutionen, bei denen ein potentieller Finder Ihr Tier abgeben könnte: Das sind der Tierschutzverein oder das Tierheim vor Ort und in den umliegenden Gebieten. Tierärzte und Tierkliniken sind mögliche Anlaufstellen. Wenn das Tier nachts verschwindet, melden Sie dies auch bei der Polizei. Tagsüber können Sie sich auch an das Ordnungsamt oder das Fundbüro wenden.
Sprechen Sie Ihre Nachbarn an. Je nachdem, ob Sie im ländlichen Raum oder in der Stadt wohnen, sind Jäger und Förster oder Bauhöfe und Straßenmeistereien eine gute Anlaufstelle. Ebenso sollten Sie Ihre Hundeschule oder -pension informieren. Auch Personen mit viel Kontakt zu anderen Menschen sind gute Multiplikatoren für Ihr Anliegen: Taxi- und Busfahrer, Spaziergänger, Jogger, Postzusteller oder Mitarbeiter der Müllabfuhr.
Sind Sie Mitglied in sozialen Netzwerken? Auf Facebook gibt es lokale Seiten oder Gruppen für vermisste Tiere. Auch das Lokalradio oder die Tageszeitung können Ihre Meldung verbreiten. Aber berücksichtigen Sie immer eines: Aktives Suchen durch Fremde kann dazu führen, dass das Tier sich gehetzt fühlt. Es könnte Zutrauen verlieren und weiter weg laufen.
In der Nachbarschaft suchen
Ein verängstigtes oder verletztes Tier kann sich auch in der unmittelbaren Umgebung befinden. Suchen Sie also in Ihrer Nachbarschaft und bitten Sie auch die Nachbarn darum, die Augen offen zu halten. Verwenden Sie bei Ihrer Suche bekannte Lockgeräusche und rufen Sie den Namen des Tieres. Kontrollieren Sie Orte, an denen Ihr Hund versehentlich eingesperrt oder ob er irgendwo hineingestürzt sein könnte: Garagen, Kellerräume, Gartenhäuschen, zugängliche Hohlräume, enge Schächte, Swimmingpools oder Ähnliches.
Weiten Sie den Suchradius aus
Versuchen Sie einzuschätzen, wie weit Ihr Tier weggelaufen sein könnte. Wenn in Ihrer Umgebung große Grünflächen oder Waldstücke liegen, sollten Sie diese ebenso überprüfen wie die übliche Spazierrunde. Bedenken Sie dabei immer, dass Ihr Tier sich eventuell verletzt haben könnte und deshalb nicht selbstständig zurückkehren kann. Ist Ihr Hund mit Halsband und Leine entlaufen, besteht diese Gefahr umso mehr. Verletzte Tiere ziehen sich oft zurück und suchen Schutz unter Büschen und Sträuchern.
Animieren Sie Personen zur Mithilfe
Jeder Hinweis und jede Person, die sich an der Suche beteiligt, können hilfreich sein. Geben Sie den Tierheimen in der näheren Umgebung Bescheid und sprechen Sie Hundespaziergänger an, die Sie von Ihrer Hunderunde kennen. Andere Hundebesitzer sind für dieses Thema bereits sensibilisiert und oftmals gut vernetzt. Sie werden sich sicherlich an der Suche beteiligen und sind gleichzeitig perfekte Multiplikatoren für Ihre Vermisstmeldung.
Versuchen Sie darüber hinaus gezielt, zusätzliche Personen in Ihrem Suchgebiet zur Mithilfe zu animieren. Das können zum Beispiel Hausmeister, Ladenbesitzer oder, wenn eine Schule in der Nähe ist, Schüler und Lehrer sein. Im persönlichen Gespräch kann in einigen Fällen eine in Aussicht gestellte kleine Belohnung die Motivation, sich an der Suche zu beteiligen, steigern. Wir raten allerdings davon ab, pauschal einen Finderlohn auszusetzen.
Denken Sie auch daran, den Helfern zu sagen, dass sie bei Sichtung nicht versuchen sollen, das Tier selbstständig einzufangen. Bitten Sie darum, dass Sie persönlich kontaktiert werden. Denn ein verängstigtes und gehetztes Tier kann unter Umständen gefährlich reagieren.
Setzen Sie Suchplakate ein
Tipps für Ihr Suchplakat
- Das Foto sollte farbig und das Tier gut zu erkennen sein.
- Machen Sie detaillierte Angaben zum Tier und erwähnen Sie besondere Kennzeichen.
- Setzen Sie keinen Finderlohn aus. Damit erhöhen Sie das Risiko von Betrugsversuchen; tierliebe Menschen helfen auch unentgeltlich.
- Nennen Sie das Datum des Verschwindens.
- Sollten Sie zusätzlich zur FINDEFIX-Hotline Ihre eigene Rufnummer angeben wollen, bedenken Sie bitte Folgendes: Wählen Sie Formulierungen in der Mehrzahl, z. B. „unser Hund“ und „wir“. Belästigende oder betrügerische Anrufe erfolgen eher bei Einzelpersonen als bei Familien. Wenn Sie ganz sicher gehen möchten, schaffen Sie sich für die Zeit der Suche eine zweite Telefonnummer an (z. B. über eine Prepaid-Karte).
- Drucken Sie das Plakat in ausreichender Menge farbig aus. Laminieren Sie es oder verwenden Sie wasserdichte Hüllen. Zum Befestigen empfehlen wir starkes Klebeband oder Heftklammern. Bitte nicht mit Heftzwecken oder Nägeln an Bäumen anbringen, das schadet ihnen und ist darüber hinaus verboten.
So wirkt Ihr Suchplakat am besten
- Hängen Sie das Plakat weiträumig im Umkreis von mehreren Kilometern aus oder verteilen Sie es. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Stadt oder Gemeinde über die Rechtslage zum Aufhängen oder Verbreiten von Suchplakaten.
- Wählen Sie Orte mit vielen Menschen: Bushaltestellen, Bahnhöfe, Supermärkte, Geschäfte, Parkplätze, Tierärzte, Tierschutzvereine, Tierheime, Polizei, Fundbüro.
- Fragen Sie an diesen Stellen regelmäßig nach, ob das Tier gefunden wurde.
- Notieren Sie sich die Stellen der angebrachten Plakate und entfernen Sie sie nach dem Wiederauffinden.
- Aktualisieren Sie die Plakate nach zwei Wochen. Sie sind womöglich vom Regen durchtränkt, zerrissen oder sehen alt aus. Passanten könnten denken, dass das gesuchte Tier bereits gefunden wurde und bleiben nicht aufmerksam.
Achten Sie auf Fundanzeigen
Viele Leute melden ein ihnen zugelaufenes Tier und verteilen ihrerseits entsprechende Zettel an Litfaßsäulen, Laternen oder schwarzen Brettern. Überprüfen Sie ebenfalls regelmäßig entsprechende Gruppen in sozialen Netzwerken sowie Gefunden-Anzeigen in Zeitungen und Werbeblättern.
Wenn Ihr Hund gesichtet wurde
Wenn das Tier regelmäßig an einer bestimmten Stelle gesichtet wurde, richten Sie dort eine Futterstelle ein. Kontrollieren Sie diese regelmäßig und versuchen Sie, Ihren Hund mit bekannten Lockgeräuschen (z.B. Leckerchen-Dose schütteln) auf sich aufmerksam zu machen. Wenn Sie damit nicht direkt erfolgreich sind, erkundigen Sie sich im Tierheim bzgl. des Aufstellens einer Lebendfalle und einer Wild-Kamera. Beachten Sie in jedem Fall die Regeln des Jagdgesetzes Ihres Bundeslandes und ziehen Sie professionelle Hilfe zurate. Eine weitere Möglichkeit ist es, einen Pet-Trailer mit speziell ausgebildeten Suchhunden zu kontaktieren.
Setzen Sie einen Tiersuchhund ein
Tiersuchhunde verfolgen Spuren von entlaufenen Hunden oder anderen Tieren. Auf diese Weise kann das Tier direkt gefunden werden, wenn es beispielsweise festhängt, verletzt oder tot ist.
Auch Angsthunde, die sich versteckt haben, können so aufgespürt werden. Wichtig ist dabei, dass das vermisste Tier nicht weiter weggetrieben wird, sondern möglichst stationär in einem Gebiet bleibt. Ein Tiersuchhund kann auch feststellen, wo eine Spur endet, falls der Hund z.B. in einem Auto abtransportiert wurde.
Tiersuchhunde benötigen eine Geruchsquelle des vermissten Tiers. Wenn Sie diese nicht schon vorher abgepackt haben (siehe Geruchsträger verwahren), sollten Sie das jetzt tun. Achten Sie darauf, dass die Geruchsquellen nicht von anderen Tieren oder Menschen kontaminiert werden. Mögliche Geruchsartikel sind außerdem Halsband, Geschirr, Mäntelchen (Innenseite), Kot, Haare/Fell, Decke aus Körbchen/Box, Bürste oder Spielzeug.
Lassen Sie sich von einem seriösen Pet-Trailer beraten. Er wird Ihnen gerne Auskunft geben, in welcher Situation und zu welchem Zeitpunkt der Einsatz eines Suchhundes sinnvoll ist. Wurde der Hund z.B. seit drei Tagen nicht gesehen, sollte ein Suchhund zum Einsatz kommen. Der Pet-Trailer erarbeitet gemeinsam mit Ihnen die beste Vorgehensweise, sobald ihm alle Fakten vorliegen.
Endlich gefunden – was ist zu beachten?
Um beruhigend einwirken zu können, sollten Sie als Halter bei der Sicherung des Tieres unbedingt anwesend sein.
Bedenken Sie, dass das Tier nach längerer Abwesenheit und in dieser Ausnahmesituation eventuell nicht so zutraulich ist, wie Sie es gewohnt sind. Nehmen Sie deshalb eine Transportkiste mit. Falls noch andere Tiere in Ihrem Haushalt leben, bringen Sie das zurückgekehrte Tier erst in einen separaten Raum, denn es könnte ggf. Ärger mit den anderen Tieren geben (z. B. durch fremde Gerüche). Außerdem könnte der Ausreißer auch Flöhe oder Würmer von seinem Ausflug mitgebracht haben. Suchen Sie im Zweifelsfall einen Tierarzt auf.
Geben Sie die Hoffnung nicht auf
Ganz egal, wie lange Ihr Tier vermisst wird, bleiben Sie hoff nungsvoll. Verteilen Sie weiträumig Plakate und Aufrufe. Fragen Sie regelmäßig bei Tierheimen oder Tierschutzvereinen nach und überprüfen Sie weiterhin die Fundmeldungen.
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