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Agility: Hürdenlauf für Hunde?

Was steckt hinter der Sportart Agility und für welche Hunde und Menschen ist sie geeignet? Die Antwort liefert Ihnen Ihr FINDEFIX-Team im folgenden Artikel.

Hund Roger beim Agility (© Merle Häring)

Hund Roger beim Agility (© Merle Häring)

Agility – Was ist das?

Agility kommt ursprünglich aus England und bedeutet übersetzt „Beweglichkeit“. Genau dieser Aspekt macht diese Sportart für Hunde und ihre Menschen aus. Denn im Kern geht es dabei darum, dass der Hund einen festgelegten Parcours mit verschiedenen Hindernissen in korrekter Reihenfolge (und möglichst kurzer Zeit) absolviert.

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, einen Parcours mit seinem Hund zu durchlaufen (sofern dieser auf den Hund abgestimmt ist), jedoch nicht auf Zeit und möglichst schnell. Den Zeitaspekt sieht der Deutsche Tierschutzbund kritisch, da durch den zeitlichen Druck auch die Verletzungsgefahr steigt.

Bei den Hindernissen handelt es sich um Hürden, Tunnel, Wippen, Slalomstangen, Steilwände, Reifen und vieles mehr. Die zu absolvierende Strecke des Parcours ist zwischen 100 und 220 Meter lang. Agility kann als reiner Freizeit- aber auch als Turniersport betrieben werden. Agility als Turniersport zu betreiben, birgt neben der Verletzungsgefahr durch den Zeitdruck jedoch auch die Gefahr, dass der Ehrgeiz des Halters unter Umständen über die Bedürfnisse des Hundes gestellt werden, daher empfiehlt der Deutsche Tierschutzbund, Agility als reine Freizeitbeschäftigung anzusehen.

Es gibt drei verschiedene Größenkategorien, die sich an der Körpergröße der teilnehmenden Hunde orientiert, sowie im Turniersport drei Leistungsklassen. Dies könnte aber je nach Verband unterschiedlich ausgelegt sein. Erkundigen Sie sich am besten direkt vor Ort, wie die jeweiligen Bestimmungen lauten.

Vorteile von Agility

Agility gilt als Kombination aus Sport und Erziehung. Dabei ist vor allem die präzise Kommunikation zwischen Mensch und Hund wichtig. Mit verbalen und optischen Signalen (Körpersprache) lotsen Sie Ihren Hund sicher durch den Parcours. Durch das gemeinsame Training und die stetige Verbesserung der eigenen Kommunikationstechnik wachsen Sie und Ihr Hund zu einem eingespielten Team zusammen.

Ist Agility gesund?

Wie bereits angedeutet ist Agility besonders für Hunde mit starkem Bewegungsdrang geeignet, die gern eng mit ihrem Menschen zusammenarbeiten. Dabei stärkt die Hundesportart jedoch nicht nur die körperliche, sondern auch die geistige Fitness Ihres Hundes, da er Sie schnell lesen, Ihre Signale umsetzen und permanent selbst mitdenken muss. Obwohl Sie nicht selbst die Hindernisse überwinden müssen, sollten auch Sie eine gewisse körperliche Fitness mitbringen, um mit Ihrem Hund mithalten zu können.

Grundsätzlich ist Agility eine gute Möglichkeit, Kopf und Körper – sowohl des Menschen als auch des Hundes – zu trainieren, allerdings sollte dies nicht auf Schnelligkeit ausgerichtet sein bzw. nicht unter Wettkampfaspekten geschehen. Problematisch ist, dass die Tiere ein höheres Verletzungsrisiko haben. Zudem besteht die Gefahr, dass der Mensch seinem Tier Leistungen abverlangt, die vielleicht über sein Wohlbefinden hinausgehen, sodass hier ggf. sogar gegen das Tierschutzgesetz verstoßen wird. Die Aufmerksamkeit sollte also immer auf dem Tier liegen und der Spaß im Vordergrund stehen.

Körperliche Voraussetzungen für Agility

Das Rennen, Springen und die Aufregung beim Agility beanspruchen Ihren Hund – nicht nur körperlich. Daher sollten Sie nur mit dem Agility beginnen, wenn er komplett gesund ist und vor allem keinerlei Gelenkprobleme hat. Dies sollten Sie zwingend vorab beim Tierarzt überprüfen lassen. Um negative gesundheitliche Auswirkungen zu vermeiden, ist auch bei Rassen mit unausgeglichenem Körperbau (z.B. Dackel) oder Brachycephalie (z.B. Mops) von Agility abzusehen. Anders ausgedrückt: Agility ist eher etwas für mittelgroße, schnelle und wendige Hunde. Zudem sollten erst Hunde ab einem Alter von einem Jahr an das Agility-Training herangeführt werden, da die Bewegungen ansonsten den Knochenbau negativ beeinflussen können. Für ältere Tiere und z.B. größere Hunde gibt es übrigens entsprechende Anpassungen wie z.B. „Mobility“, sehr ähnlich zum „normalen“ Agility, jedoch ohne Höhen.

Weitere Anforderungen bei Agility

Abgesehen von den körperlichen Voraussetzungen, die Ihr Hund erfüllen sollte, wenn Sie mit ihm zum Agility gehen möchten, gibt es noch weitere zu erfüllende Anforderungen. So sollten ältere Hunde nicht am Agility teilnehmen (dafür gibt es Alternativen wie „Mobility“). Außerdem kann Agility bedingt durch die hohe Geschwindigkeit und den Zeitdruck auch Stress auslösen. Hier besteht die bereits erwähnte erhöhte Verletzungsgefahr, wenn die Hunde durch den Parcours hetzen. Insbesondere Hunde, die leicht erregbar sind und sich schnell gestresst fühlen, sind für Agility nicht geeignet. Zwingend notwendig vor dem Start sind außerdem gut trainierte Alltagssignale. Signale wie „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ sollten ebenso gut trainiert worden sein wie der Rückruf. Sind Sie sich unsicher, ob dies der Fall ist, können Sie vor dem Agility-Training einen Kurs in der Hundeschule besuchen, um die Signale zu festigen. Achten Sie hierbei darauf, dass die Hundeschule mit tierschutzgerechten Methoden und Hilfsmitteln arbeitet.

So funktioniert das Agility-Training

Bevor Ihr Hund das erste Mal einen Parcours bewältigt, führen Sie ihn an jede Art von Hindernis langsam heran und trainieren diese zunächst einzeln – ebenso wie die Signale zu Richtungsangaben und Richtungswechseln. Dabei wird Ihr Hund stets für gewünschtes Verhalten belohnt. Gerade zu Beginn empfiehlt es sich, den Agility-Kurs einer guten Hundeschule oder eines Hundesportvereins zu besuchen.  Achten Sie neben einem positiven Umgang ohne Erfolgsdruck auch darauf, Ihrem Hund nicht zu viel zuzumuten. Trainieren Sie lieber mehrmals in der Woche für wenige Minuten anstatt zwei lange Einheiten zu absolvieren.

Agility für zu Hause

Möchten Sie die Agility-Kenntnisse Ihres Hundes im heimischen Garten festigen, können Sie sich auch eigene Hindernisse anschaffen und diese zu immer neuen Parcours-Abfolgen zusammensetzen. Achten Sie dabei darauf, dass die Bestandteile keine Gefahr für Ihren Hund bergen – zum Beispiel, dass die einzelnen Elemente fest genug stehen oder keine Möglichkeit bieten, dass Ihr Hund daran hängen bleibt. Außerdem sollten Sie Ihren Hund nicht alleine an/auf die Geräte lassen, um unnötige Verletzungen zu vermeiden (z.B. bei Stegen o.Ä.). Sogar auf Ihren täglichen Spaziergängen können Sie Agility trainieren. Lassen Sie Ihren Hund z.B. über einen umgefallenen Baumstamm balancieren, darüber springen oder um einen Baum herumlaufen. Einzelne Agility-Übungen sind auch für Hunde geeignet, die beispielsweise schon älter sind. So könnten Sie mit Ihrem Senior üben, sich durch einen – für die meisten Hunde zunächst gruseligen – Tunnel zu wagen. Dieses Erfolgserlebnis schweißt ganz sicher zusammen – genau wie beim ganzen Agility-Parcours.

Ein Hinweis noch zum Schluss: Sollte Ihr Hund absolut nicht mitmachen wollen, oder wenn er ängstlich und gestresst wirkt, sollten Sie aufhören und nach anderen gemeinsamen Aktivitäten suchen, bei denen Ihr Hund mehr Freude hat. Denn das Wohlbefinden des Hundes und der Spaß sollten immer im Vordergrund stehen.

 

 

 

 

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