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Riesenbärenklau: Für Hund, Mensch und Natur problematisch

Riesenbärenklau: Bitte nicht anfassen (istockphoto.com / © DERO2084)
Wo wächst der Riesenbärenklau und wieso ist er gefährlich?
Der Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum) ist auch als Herkulesstaude bekannt. Seinen Namen verdankt die Staude der Tatsache, dass sie bis zu vier Meter hoch wird. Beim Riesenbärenklau handelt es sich um eine zweijährige Pflanze, die im zweiten Jahr zwischen Juni und Juli (häufig auch schon früher) ihre weißen Blütenstände bildet. Besonders häufig ist sie an feuchten Standorten zu finden. Ursprünglich wurde sie als Gartenpflanze importiert, verbreitet sich aber mittlerweile in rasantem Tempo in freier Natur. Dabei verdrängt sie nicht nur heimische Pflanzen, sondern birgt auch eine Gefahr für Mensch und Tier – und zwar in Form des giftigen Pflanzensafts.
Warum ist der Riesenbärenklau für Hunde gefährlich?
Der Saft des Riesenbärenklau enthält phototoxische Substanzen, die die Haut gegenüber UV-Licht empfindlicher machen. Bei Kontakt und anschließender Sonnenbestrahlung kommt es zu Reizungen, die an Verbrennungen erinnern – sowohl bei Menschen als auch bei Hunden.
Typische Symptome nach Kontakt mit Riesenbärenklau
Bereits eine kurze Berührung reicht aus, um eine Reaktion hervorzurufen – teilweise sogar durch die Dämpfe der Pflanze. Besonders betroffen sind Hautstellen, die anschließend dem Sonnenlicht ausgesetzt sind.
- Atemnot, Husten und/oder Übelkeit
- Fieber
- Kreislaufschock bzw. anaphylaktischer Schock
Riesenbärenklau erkennen: So sieht die Pflanze aus
Um eine Begegnung zu vermeiden, ist es hilfreich, den Riesenbärenklau sicher zu erkennen. Die Pflanze blüht meist zwischen Juni und Juli, teilweise auch früher. Zu erkennen ist sie an folgenden Merkmalen:
Wuchshöhe von bis zu vier Metern
Weiße Doldenblüten, ähnlich wie bei Doldenblütlern
Stark gezackte, große Blätter
Rötlich gefleckter und behaarter Stängel
Achten Sie besonders auf Feuchtwiesen, Wegesrändern oder Flussufern auf diese typischen Anzeichen.
Behandlung: Was tun, wenn Ihr Hund mit Riesenbärenklau in Kontakt kommt?
Wie bei allen anderen Gefahren, die auf der Gassirunde lauern, ist die beste Möglichkeit, den Kontakt mit Riesenbärenklau von vorneherein zu vermeiden. Achten Sie genau darauf, welchen Pflanzen sich Ihr Hund nähert und wo er schnüffelt. Ist es doch dazu gekommen, dass Ihr Hund damit in Berührung gekommen ist, brechen Sie den Spaziergang direkt ab. Waschen Sie die betroffenen Stellen sofort mit viel Wasser ab und halten Sie den Hund in den folgenden Tagen von Sonnenlicht fern. Stellen Sie Hautveränderungen oder weitere Symptome fest, suchen Sie sofort einen Tierarzt auf. Dieser kann Ihren Hund je nach Symptomatik und Schweregrad mit abschwellenden, entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten behandeln, sodass Ihr Hund sich möglichst schnell erholen kann.
Fazit: Riesenbärenklau – giftig und gefährlich, aber beherrschbar
Der Riesenbärenklau ist giftig, wächst vielerorts in Deutschland und kann bei Hunden teils schwere Verbrennungen hervorrufen. Doch wer weiß, worauf zu achten ist, kann viel verhindern. Bleiben Sie aufmerksam – besonders an typischen Standorten – und handeln Sie im Ernstfall schnell.
Gut zu wissen: Der Wiesenbärenklau
Der Begriff „Bärenklau“ ist ein Gattungsname und umfasst mehrere Pflanzenarten aus der Gattung Heracleum. Dazu gehört auch der Wiesenbärenklau (Heracleum sphondylium). Dieser ist heimisch in Europa und ist weit verbreitet auf Wiesen, an Wegrändern, Böschungen etc. Er wächst etwa 0,5 bis 1,5 Meter hoch. Die Blätter und Stängel sind behaart und der Stängel ist oft rötlich gefleckt. Die Blüten sind weiß bis rosa. Es handelt sich beim Wiesenbärenklau um Schirmblütler. Die Pflanze ist ökologisch durchaus wertvoll, da sie wichtig für unsere heimischen Insekten ist.
Der Wiesenbärenklau ist weniger gefährlich als der Riesenbärenklau. Je nach Unterart und Pflanzenteil kann er schwach phototoxisch wirken, also bei empfindlicher Haut und Sonnenlicht leichte Hautreizungen verursachen.