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Eichenprozessionsspinner bei Hunden: Kleine Raupe, große Gefahr

Klein aber oho – im negativen Sinn: Die Raupen der Eichenprozessionsspinner stellen mit ihren giftigen Härchen eine echte Gefahr für Mensch und Tier dar. Wie Sie sich und Ihren Hund davor schützen können und wie Sie im Notfall reagieren sollten, verrät Ihnen Ihr FINDEFIX-Team im folgenden Artikel.

Achtung Gefahr: Eichenprozessionsspinner (istockphoto.com © Ralf Geithe)

Achtung Gefahr: Eichenprozessionsspinner (istockphoto.com © Ralf Geithe)

Wieso sind Eichenprozessionsspinner gefährlich?

Die Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) sind Nachtfalter und gehören zur Unterfamilie der Prozessionsspinner. Ihr Name stammt daher, dass sie als Raupen in teils riesigen Gruppen auf Nahrungssuche gehen – diese erinnern an Prozessionen. Sie ernähren sich vorwiegend von den Blättern der Eichen. Neben den Schäden an den Bäumen bringen sie ab dem dritten Larvenstadium weitere Probleme: Denn dort entwickeln sie feine Brennhärchen, die das Eiweißgift Thaumetopoein enthalten.

 

Wann und wo sind Eichenprozessionsspinner unterwegs?

Ihr Lebensraum erstreckt sich über Eichenwälder bis hin zu Einzelbäumen in Gärten oder Parks. Dabei bevorzugen sie warme, trockene Regionen, weshalb sie sich durch den Klimawandel auch immer weiter ausbreiten. Zwar kommen sie vermehrt in Süd- und Mitteleuropa vor, mittlerweile jedoch auch im Nordwesten Europas. Gelegentlich kommt es sogar zu Massenvermehrungen. In ihrem Lebenszyklus durchlaufen sie fünf bis sechs Stadien, ehe sie sich zum unauffälligen Schmetterling verpuppen. In das kritische dritte Stadium kommen die Prozessionsspinner in der Regel Anfang Mai – ab diesem Zeitpunkt stellen sie nicht nur eine Gefahr für Menschen, sondern auch für Hunde dar. Denn in diesem Stadium produzieren sie die Brennhaare, die das Gift Thaumetopoein enthalten. Das Problem: Die Härchen brechen leicht und werden bei entsprechender Witterung durch den Wind auch in Gebiete getragen, in denen keine Raupen an den Bäumen sichtbar sind. Auch in den Gespinstnestern besteht eine hohe Konzentration der gefährlichen Haare.

Symptome von Eichenprozessionsspinnern bei Mensch und Hund

Bei Menschen lösen die Brennhaare mit den Widerhaken eine Immunreaktion in Form von Juckreiz, Hautentzündungen und in Einzelfällen auch Nesselsucht aus. Gelangen die Haare an empfindliche Stellen wie Augen oder Atemwege, kann es auch zu heftigeren Reaktionen kommen. Am Körper sind Hunde im Gegensatz zu Menschen durch ihr Fell häufig ausreichend geschützt, jedoch ist bei ihnen oftmals vor allem der Kopfbereich betroffen. Je nachdem, auf welche Weise und wie intensiv der Kontakt mit den gefährlichen Raupen und ihren Brennhärchen erfolgt, treten unterschiedliche Symptome auf. In Ausnahmefällen kann durch eine starke Schwellung und die Bildung von Mikrothromben über eine gewisse Zeit sogar Gewebe absterben. Es ist daher wichtig, schnell zu handeln.

 

Diese gängigen Symptome sind:

  • Juckreiz
  • Bildung von Schwellungen und/oder Quaddeln
  • Hautknötchen
  • Reizung der Augen, z. T. mit geschwollenen Bindehäuten
  • Reizung der Haut im Zwischenzehenbereich
  • Schwellung der Maul- und Nasenschleimhaut
  • Starkes Speicheln, Entzündung der Zunge bis hin zu Nekrosen der Zunge
  • Nasenschleimhautentzündung (Rhinitis), begleitet durch häufiges Niesen
  • Rachenentzündung und Schluckbeschwerden
  • Husten und Atemschwierigkeiten
  • bei allergischem Schock: Abgeschlagenheit, Fieber, starkes Hecheln
  • beim Verschlucken der Raupe: wiederholtes Erbrechen, oft blutig, meist für mehrere Tage

 

So können Sie Ihren Hund vor Eichenprozessionsspinnern schützen – und so wird behandelt

Der beste Schutz vor negativen Auswirkungen durch den Kontakt mit Eichenprozessionsspinnern ist es, betroffene Gebiete weiträumig zu meiden. Ist dies jedoch nicht möglich oder haben Sie den Verdacht, dass Ihr Hund bereits Kontakt zu den Raupen hatte, sollten sie die entsprechenden Körperstellen zunächst mit reichlich klarem Wasser abwaschen. Tragen Sie dabei unbedingt Handschuhe, um Reaktionen bei Ihnen vorzubeugen. Treten einige der oben genannten Symptome auf, bringen Sie Ihren Hund schnellstmöglich zum Tierarzt. Abschwellende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente erzielen in der Behandlung meist eine Linderung und Abmilderung. Wir hoffen, dass Sie und Ihr Hund vor einem Kontakt mit den Raupen verschont bleiben – falls es aber doch mal passiert, wissen Sie jetzt, was zu tun ist.

 

 

 

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